Leitzinsen sind negativ: auf Pump wirtschaften momentan gefahrlos

Seit die amerikanische Zentralbank FED am letzten Dienstag den Leitzins auf 2,25 Prozent gesenkt hat, sind die Realzinsen negativ. Es lohnt sich also, Geld zu pumpen, auf Einkaufstour zu gehen und später dank der damit programmierten Inflation weniger zurückzuzahlen. Diesen Profit realisieren allerdings nur die Akteure, die schnell genug reagieren, im Normalfall die Spekulationsakrobaten auf den Finanzmärkten. Bezahlt wird die Rechnung später von den langsameren Wirtschaftsteilnehmern, den Arbeitnehmern und Konsumenten.
Negativ waren die Realzinsen zuletzt nach 9/11, was die Immobilienblase aufblähte, die uns ein paar Jahre später die aktuellen massiven Finanzmarktprobleme bescherte, bzw. die grundlegenden Probleme zum Vorschein brachte. Mit ihrer Tiefzinspolitik löst das FED die Probleme selbstverständlich nicht, sondern verschiebt die Lösung auf später, wenn sie noch schmerzhafter wird. Zudem exportiert das FED damit die Inflation, vor allem in asiatische und arabische Länder, die jetzt schon unter hohen Inflationsraten leiden. Es wird damit gerechnet, dass weitere Zentralbanken der wichtigen Industrieländer ihre Leitzinsen senken.

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24. März 2008
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