Erste Demo für die Abschaffung der Nutztierhaltung
«Immer mehr Leute leben vegan, nun erwachsen daraus agrarpolitische Forderungen.» Dies sagte Tobias Sennhauser, Präsident der Tierrechtsorganisation «Tier im Fokus» gestern Samstag an der ersten Demo der Schweiz zur Abschaffung der Nutztierhaltung.
Das Tier soll in der Gesellschaft eine neue Rechtsstellung erhalten. «Wir fordern eine Agrarwende, die den Warenstatus der Tiere eliminiert», so Sennhauser. Dazu brauche es eine Umverteilung der Subventionen. Heute fliesst ein Grossteil der Direktzahlungen in die Tierindustrie. Der Pflanzenbau sowie die nachgelagerte Industrie kommen schlecht weg. «Wieso wird die Tofuproduktion nicht subventioniert?», fragt Sennhauser.
Heute sind Tiere Waren. Sie werden nach ökonomischen Prinzipien möglichst effizient zu Fleisch, Milch oder Eier verwertet. Im Einsatz stehen krankheitsanfällige Hochleistungsrassen mit hohem Energieverschleiss. Egal ob bei Rindern, Schweinen oder Hühnern, die Betriebe werden immer grösser. Die kleinbäuerliche Landwirtschaft, die sich viele wünschen, gibt es nur noch in der Werbung.
500 Tierrechtsaktivistinnen und -aktivisten aus der ganzen Schweiz nahmen der Demo teil. Sie zogen vom Waisenhausplatz durch die Zeughausgasse auf den Kornhausplatz und skandierten Parolen wie «Die Nutztierhaltung gehört – abgeschafft» oder «Schluss mit dem Profit auf Kosten der Tiere!». Aufgerufen zur Demo hatte die Tierrechtsorganisation Tier im Fokus (TIF).
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