WWF: Herdenschutz verbessern
Zurzeit leben in der Schweiz acht Wölfe, kein einziger Braunbär und rund hundert Luchse. Die Anwesenheit der Grossraubtiere sorgt immer noch für Probleme. Darum müssen Herden konsequenter geschützt werden und alle Beteiligten besser zusammenarbeiten.
Rund hundert Schafe haben Wölfe dieses Jahr gerissen, erneut vor allem im Wallis. „Immer mehr Schafhalter schützen ihre Herden und sind damit erfolgreich. Viele Tiere werden aber noch nicht gut genug gehütet“, sagt Kurt Eichenberger, vom WWF Schweiz. Die Wölfin im Chablais konnte vierzig mangelhaft geschützte Schafe reissen.
Der Kanton Wallis sieht sich in einem Dilemma: Der Bund anerkennt die Risse nicht für die Erteilung einer Abschussgenehmigung, da die Schutzmassnahmen ungenügend waren. Kurt Eichenberger ist gleicher Meinung: „Das Wallis würde sich beim Bund und einer starken Mehrheit der Bevölkerung diskreditieren, falls dort erneut ein Wolf abgeschossen würde.“
Ängste vor dem Wolf abbauen
Gegenwärtig besiedelt der Wolf nach und nach den Norden der Alpen. Letztes Jahr lag der offizielle Bestand bei fünf Tieren, heute sind es offiziell acht. Die betroffenen Kantone (GR, VD, BE, FR, UR, OW, TI) bereiten sich meist aktiv auf die Rückkehr des Tieres vor.
Konflikte gibt es allerdings im Tessin, wo Kleinviehhalter im Verzascatal Widerstand leisten. Während der Sömmerung waren rund hundert Schutzhunde im Einsatz, um die Herden zu schützen und damit auch die Ängste vor dem Wolf abzubauen.
100 Luchse, aber kein Bär
Während die Wolfspopulation wächst, bleibt die Situation für Braunbär und Luchs unbefriedigend. Das zeigt das viel beachtete Schicksal des Bären JJ3, der im letzten April abgeschossen wurde. Es beweist, dass die Schweiz noch nicht ausreichend auf die Gegenwart eines Problembären vorbereitet ist. So war die Bevölkerung nicht genügend über den Umgang mit Abfällen informiert.
Gemeinsame Lösungen
Zusammen mit der Firma Brüco Swiss hat der WWF seither bärensichere Müllcontainer entwickelt. Graubünden hat bereits hundert Stück davon bestellt. Parallel dazu initiierte der WWF im Gebiet des rhätischen Dreiländerecks das Projekt Ursina. Ziel der Initiative ist es, mit allen regionalen Akteure zusammenzuarbeiten, die Bevölkerung zu informieren und gemeinsam Lösungen für ein konfliktfreies Zusammenleben zu finden. Falls das Projekt erfolgreich verläuft, wird es auf andere Regionen ausgedehnt.
Finanzen für Herdenschutz
In der Schweiz leben derzeit rund hundert Luchse. „Der helvetische Bestand ist der wichtigste und grösste im gesamten Alpenbogen“, so Eichenberger. Aber: „Wo es lokal viele Luchse gibt, häufen sich die Konflikte mit der Jagd.“. Der Druck aus Jägerkreisen und die Autonomie der Kantone beim Wildtier-Management wirken sich negativ auf die Entwicklung des Bestandes aus. Kurt Eichenberger verlangt darum: „Sowohl die Alpenländer als auch die Kantone müssen Solidarität zeigen, wenn wir die Grossraubtiere effizient schützen wollen. Und mittelfristig müssen auch die finanziellen Mittel für den Herdenschutz erhöht werden.“
Mehr Informationen: wwf.ch
Rund hundert Schafe haben Wölfe dieses Jahr gerissen, erneut vor allem im Wallis. „Immer mehr Schafhalter schützen ihre Herden und sind damit erfolgreich. Viele Tiere werden aber noch nicht gut genug gehütet“, sagt Kurt Eichenberger, vom WWF Schweiz. Die Wölfin im Chablais konnte vierzig mangelhaft geschützte Schafe reissen.
Der Kanton Wallis sieht sich in einem Dilemma: Der Bund anerkennt die Risse nicht für die Erteilung einer Abschussgenehmigung, da die Schutzmassnahmen ungenügend waren. Kurt Eichenberger ist gleicher Meinung: „Das Wallis würde sich beim Bund und einer starken Mehrheit der Bevölkerung diskreditieren, falls dort erneut ein Wolf abgeschossen würde.“
Ängste vor dem Wolf abbauen
Gegenwärtig besiedelt der Wolf nach und nach den Norden der Alpen. Letztes Jahr lag der offizielle Bestand bei fünf Tieren, heute sind es offiziell acht. Die betroffenen Kantone (GR, VD, BE, FR, UR, OW, TI) bereiten sich meist aktiv auf die Rückkehr des Tieres vor.
Konflikte gibt es allerdings im Tessin, wo Kleinviehhalter im Verzascatal Widerstand leisten. Während der Sömmerung waren rund hundert Schutzhunde im Einsatz, um die Herden zu schützen und damit auch die Ängste vor dem Wolf abzubauen.
100 Luchse, aber kein Bär
Während die Wolfspopulation wächst, bleibt die Situation für Braunbär und Luchs unbefriedigend. Das zeigt das viel beachtete Schicksal des Bären JJ3, der im letzten April abgeschossen wurde. Es beweist, dass die Schweiz noch nicht ausreichend auf die Gegenwart eines Problembären vorbereitet ist. So war die Bevölkerung nicht genügend über den Umgang mit Abfällen informiert.
Gemeinsame Lösungen
Zusammen mit der Firma Brüco Swiss hat der WWF seither bärensichere Müllcontainer entwickelt. Graubünden hat bereits hundert Stück davon bestellt. Parallel dazu initiierte der WWF im Gebiet des rhätischen Dreiländerecks das Projekt Ursina. Ziel der Initiative ist es, mit allen regionalen Akteure zusammenzuarbeiten, die Bevölkerung zu informieren und gemeinsam Lösungen für ein konfliktfreies Zusammenleben zu finden. Falls das Projekt erfolgreich verläuft, wird es auf andere Regionen ausgedehnt.
Finanzen für Herdenschutz
In der Schweiz leben derzeit rund hundert Luchse. „Der helvetische Bestand ist der wichtigste und grösste im gesamten Alpenbogen“, so Eichenberger. Aber: „Wo es lokal viele Luchse gibt, häufen sich die Konflikte mit der Jagd.“. Der Druck aus Jägerkreisen und die Autonomie der Kantone beim Wildtier-Management wirken sich negativ auf die Entwicklung des Bestandes aus. Kurt Eichenberger verlangt darum: „Sowohl die Alpenländer als auch die Kantone müssen Solidarität zeigen, wenn wir die Grossraubtiere effizient schützen wollen. Und mittelfristig müssen auch die finanziellen Mittel für den Herdenschutz erhöht werden.“
Mehr Informationen: wwf.ch
28. November 2008
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