Es spitzt sich zu

Die nächsten Jahre bringen besondere astrologische Konstellationen

Zeitpunkt: Hat die Welt ein Geburtshoroskop – oder anders gefragt: Wie wirken die Planeten auf den Lauf der Dinge auf der Welt?

Claude Weiss: In der Mundan-Astrologie benutzten wir vor allem die Zyklen der langsam laufenden Planeten und ihre Position zueinander. Der Neptun-Pluto-Zyklus dauert zum Beispiel 492 Jahre. Ein Zyklus beginnt mit der Konjunktion, dem Gleichstand der Planeten und geht über die Opposition, wo die Wirkung am grössten ist, wieder zur Konjunktion. Bei der astrologischen Beurteilung von Ländern geht man von der Staatsgründung, einer neuen Verfassung oder einer neuen Regieurung aus und erstellt nach diesem Datum ein Horoskop. Als «Geburtstag» der Schweiz, um ein Beispiel zu nennen, nimmt man den 12. September 1848, an dem die Verfassung der modernen Eidgenossenschaft in Kraft trat.


Gibt es Beweise, dass astrologische Prognosen durch die weltpolitischen Ereignisse bestätigt werden?

Beweise im naturwissenschaftlichen Sinn gibt es nicht. Aber die Zusammenhänge zwischen Planetenpositionen und politischen Entwicklungen und Ereignissen ist unübersehbar. Nehmen wir als Beispiel den Saturn-Neptun-Zyklus. Dieser dauert 36 Jahre und hat sehr viel mit Sozialismus zu tun. 1846 fand eine Konjunktion statt. Zwei Jahr darauf veröffentlichten Marx und Engels das kommunistische Manifest. 36 Jahre später wurde eine Reihe von sozialistischen und kommunistischen Parteien gegründet. Wieder knapp 36 später fand die russische Revolution statt. Weitere 36 Jahre später starb Stalin, und 36 Jahre nach seinem Tod fiel die Mauer. Zur Zeit stehen Saturn und Neptun in Opposition und konfrontieren uns u.a. mit den Schattenseiten der alten Sowjetunion. Beispiele dafür wären die Giftmorde oder die Druckversuche in der Energieversorgung.


Gibt es nun astrologische Konstellationen, die auf Umwälzungen hinweisen?

Der Uranus-Neptun-Zyklus, der mit Erneuerung, dem Feinstofflichen und dem Unerklärlichen in Verbindung steht, hatte seine letzte Konjunktion 1993, als das Internet seinen Siegeszug antrat. Der Saturn-Pluto-Zyklus dauert seinerseits 35 bis 38 Jahre und hat mit Macht und dem Finanzwesen zu tun. Seine letzte Opposition war 2001, kurz vor dem 11. September, bis 2003 wirksam. Der Zusammenhang zwischen der Börse und diesem Zyklus ist übrigens leicht quantifzierbar. In den Phasen zwischen Konjunktion und Opposition entwickeln sich die Börsen generell günstig, in den Phasen zwischen Opposition und Konjunktion – also jetzt! – muss man schon sehr gut sein, um an den Börsen Geld zu verdienen.


Zeichnet sich etwas ab, das eine apokalyptische Dimension haben könnte, wie sie andere esoterische Quellen prophezeien?

Nein, das kann man so nicht sagen. Die Zeit zwischen 2000 und 2012 ist allerdings sehr spannungsreich. Saturn, der grosse Lehrmeister, steht in Opposition zu drei Planeten. Über die Opposition zu Pluto haben wir schon gesprochen. 2006 und 2007 steht er in Opposition zum Neptun und 2008 bis 2010 zum Uranus, einer revolutionären Konstellation. Zusätzlich steht Pluto zur Zeit prominent im Zentrum der Galaxis, was nur alle 250 Jahre vorkommt. Pluto bringt das Verborgene an die Oberfläche. Man könnte sich auch grössere Umwälzungen im Finanzsektor vorstellen, weshalb viele Astrologen sichere Werte empfehlen: Immobilien zum Beispiel oder Edelmetalle.
Zwischen 2010 und 2012 haben wir eine seltene, spannungsvolle Konstellation zwischen Saturn, Uranus und Pluto, die auf grosse gesellschaftliche Veränderungen, wenn nicht sogar revolutionäre Umwälzungen hindeutet. Vieles spitzt sich zu, ähnlich wie in den 30er Jahren. Ein herausragendes Ereignis findet am 21. Dezember 2012 statt, eine Okklusion durch die Sonne. Die Sonne steht vor dem galaktischen Zentrum, was nur alle 13 000 Jahre vorkommt. Dieses Phänomen dürfte die Mayas zu ihren Prophetien auf dieses Datum hin veranlasst haben. Wir stehen also kurz vor wichtigen Veränderungen.


Was denken Sie persönlich darüber?

Ich neige nicht zu grossen Ängsten und halte nicht viel von Katastrophenszenarien. Man kann aus jeder Situation etwas lernen und sich weiter entwickeln.

Interview: Christoph Pfluger
25. April 2007
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