Das Problem der Geldschöpfung erreicht den Mainstream
Endlich befasst sich auch das Schweizer Fernsehen mit dem «Geheimnis» der Geldschöpfung. Nicht die Zentralbanken schöpfen nämlich das meiste Geld, sondern die privaten Banken – jedes Mal, wenn sie einen Kredit vergeben. Diese, den meisten Menschen nicht bewusste Tatsache hat das Wirtschaftsmagazin «Eco» in einem sehenswerten Beitrag vom 28. Januar unter dem Titel «Braucht es ein neues Geldsystem?» thematisiert.
Der Akt der privaten Geldschöpfung – die rund 85 Prozent der Geldmenge ausmacht – wird anschaulich erklärt und die daraus entstehenden Probleme mindestens angetippt. Der grösste Teil dieses unbaren Geldes fliesst nämlich nicht in die Realwirtschaft, sondern in Finanzanlagen aller Art. Resultat: Die steigende Geldmenge führt zu steigenden Preisen bei den Anlagewerten, und ihre Besitzer sind reicher, ohne dass sich real etwas zu ändern braucht.
Einen gravierenden Systemfehler hat der Eco-Beitrag allerdings ausgeklammert: Wenn Banken über Kredite neues Geld schöpfen, erhöht sich die Geldmenge nämlich nur um die Kreditsumme, nicht aber um die gesamte Forderung, bestehend aus Kredit sowie Zins und Zinseszinsen. Um nicht allein wegen eines Mangels an Zahlungsmitteln in eine Krise zu schlittern, braucht die Wirtschaft deshalb ständig neue Kreditnehmer. Deshalb steigt, seit ein paar Jahren auch für die Allgemeinheit deutlich erkennbar, die Verschuldung trotz Sparanstrenungen ständig an.
Erfreulicherweise zeigt der Eco-Beitrag auch die Lösung für dieses Problem, das so genannte Vollgeld. In einem Vollgeld-Regime schöpft nur noch die Nationalbank Geld, zins- und schuldfrei. Bezeichnenderweise wollte sich die Nationalbank zu diesem Vorschlag, der ihr mehr Kompetenzen bringen, aber auch strengere Regeln auferlegen würde, nicht äussern. Der Verein «Monetäre Modernisierung» arbeitet zur Zeit an einer Volksinitiative, die möglicherweise noch dieses Jahr lanciert wird.
Peter Ulrich, emeritierter Professor für Ethik der Hochschule St. Gallen meint zum Eco-Beitrag: «Das war in der Kürze ein verblüffend viel erklärender – und aufklärender – TV-Beitrag, samt der vielsagenden Antwortverweigerung der SNB auf legitime Fragen der Redaktion. Die ECO-Redaktion hat m.E. ungewöhnlich gute Arbeit geleistet.
Link zur Sendung:
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/braucht-es-ein-neues-geldsystem
Der Akt der privaten Geldschöpfung – die rund 85 Prozent der Geldmenge ausmacht – wird anschaulich erklärt und die daraus entstehenden Probleme mindestens angetippt. Der grösste Teil dieses unbaren Geldes fliesst nämlich nicht in die Realwirtschaft, sondern in Finanzanlagen aller Art. Resultat: Die steigende Geldmenge führt zu steigenden Preisen bei den Anlagewerten, und ihre Besitzer sind reicher, ohne dass sich real etwas zu ändern braucht.
Einen gravierenden Systemfehler hat der Eco-Beitrag allerdings ausgeklammert: Wenn Banken über Kredite neues Geld schöpfen, erhöht sich die Geldmenge nämlich nur um die Kreditsumme, nicht aber um die gesamte Forderung, bestehend aus Kredit sowie Zins und Zinseszinsen. Um nicht allein wegen eines Mangels an Zahlungsmitteln in eine Krise zu schlittern, braucht die Wirtschaft deshalb ständig neue Kreditnehmer. Deshalb steigt, seit ein paar Jahren auch für die Allgemeinheit deutlich erkennbar, die Verschuldung trotz Sparanstrenungen ständig an.
Erfreulicherweise zeigt der Eco-Beitrag auch die Lösung für dieses Problem, das so genannte Vollgeld. In einem Vollgeld-Regime schöpft nur noch die Nationalbank Geld, zins- und schuldfrei. Bezeichnenderweise wollte sich die Nationalbank zu diesem Vorschlag, der ihr mehr Kompetenzen bringen, aber auch strengere Regeln auferlegen würde, nicht äussern. Der Verein «Monetäre Modernisierung» arbeitet zur Zeit an einer Volksinitiative, die möglicherweise noch dieses Jahr lanciert wird.
Peter Ulrich, emeritierter Professor für Ethik der Hochschule St. Gallen meint zum Eco-Beitrag: «Das war in der Kürze ein verblüffend viel erklärender – und aufklärender – TV-Beitrag, samt der vielsagenden Antwortverweigerung der SNB auf legitime Fragen der Redaktion. Die ECO-Redaktion hat m.E. ungewöhnlich gute Arbeit geleistet.
Link zur Sendung:
http://www.srf.ch/news/wirtschaft/braucht-es-ein-neues-geldsystem
31. Januar 2013
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