Operieren, Impfen oder Waschen?

Nachdem die Schulmedizin jahrzehntelang Ihre so genannte Krebs“vorsorge“ hochgehalten hat, kommt sie jetzt doch zunehmend ins Gerede. Die ‚Evidence based medicine’, eine von dem Engländer Archibald Cochrane eingeführte Richtung, die die Schulmedizin und ihre Auswirkungen einer strengen wissenschaftlichen Überprüfung unterzieht, wirft viele kritische Fragen auf. Wer  –  wie viele Schulmediziner – den Unterschied zwischen Vorbeugung und Früherkennung kaum zugeben mag, kommt nun zunehmend in Erklärungsnotstand. Frau Prof. Mühlhauser, an der Universität Hamburg für Gesundheitswissenschaften zuständig, formuliert es noch sehr offen: „bei den meisten Früherkennungsuntersuchungen weiß man heute nicht genau, ob sie nützlich sind. Dazu richten insbesondere Krebsuntersuchungen bei gesunden Menschen oft mehr Schaden an, als sie nützen. “

            Der Volksmund weiß, dass vorbeugen besser ist als heilen und erwartet es daher auch von der Medizin. Wer sich aber so konsequent und allopathisch gegen alle Symptome wendet und sie mit einem Arsenal von Antimitteln von Antibiotika über Antacida bis zu Antidepressiva niederkämpft, ohne sie überhaupt verstehen zu wollen, kann natürlich nicht wirklich vorbeugen, er weiß ja gar nicht wie und wovor. Dazu müsste man im Sinne der deutenden Medizin von „Krankheit als Symbol“ das Wesen der Krankheitsbilder verstehen und ihm durch entsprechendes Verhalten zuvor kommen. Natürlich ist Früherkennung immer noch besser als Späterkennung, aber man muss auch auf die Verhältnismäßigkeit der Mittel achten, was in der Schulmedizin zu oft vergessen wird.

            Ein Beispiel mag das verdeutlichen. Schwedische Wissenschaftler überprüften die Wirksamkeit der so genannten Brustkrebsprophylaxe für Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko, in Wirklichkeit natürlich auch nur eine Früherkennungsmaßnahme. 1000 Frauen wurden mit zwei Mammographien pro Jahr versorgt, weitere 1000 nur mit konventionellen Früherkennungsmaßnahmen. Im Beobachtungszeitraum von 12 Jahren konnte in der Mammographiegruppe einer Frau das Leben gerettet werden durch diese Früherkennungsmaßnahme, 6 aber starben an den Folgen der vielen Mammographien. Laut Prof. Mühlhauser „muss man bei der Brustkrebsuntersuchung davon ausgehen, dass mindestens 30 von 100 Diagnosen Überdiagnosen sind.“ Mit Überdiagnosen sind solche gemeint, die einen Krebs diagnostizieren, der nie zu einem Problem geworden wäre, wenn man ihn nicht gefunden hätte. Die Entdeckung aber führt zu einem enormen schulmedizinischen Einsatz von Operationen über Bestrahlungen bis zu Chemotherapien.
weiter lesen
08. Mai 2007
von: