Prominente Kritik an Pharmaindustrie
Sogar Krankenkassen kritisieren die krummen Machenschaften der Pharmaindustrie. «Von frisierten Studien, falschen Versprechungen und Medikationsfehlern», schreibt «infosantésuisse», das Magazin des Branchenverbands der schweizerischen Krankenversicherer. Mit deutlichen Beispielen illustrieren die Krankenkassen, «was die Sicherheit unserer Arzneimittel bedroht». Medikamente-Hersteller schönen ihre Studien mit «gefährlichen Tricks schamlos», um in der Werbung die ungetrübte Wirksamkeit ihrer Produkte anzupreisen.
Ein Pharmakonzern behauptete beispielsweise, die Nebenwirkungen seines Rheuma-Mittels seien durch eine Neuentwicklung massiv reduziert worden. Das Vorgänger-Produkt hatte Magengeschwüre ausgelöst. Während der ersten sechs Monaten führte das neue Präparat tatsächlich zu deutlich weniger Nebenwirkungen – dafür traten im zweiten halben Jahr umso mehr davon auf. Was folgte darauf? Der Hersteller verminderte kurzerhand den Zeitraum der Studien auf die ersten sechs Monate.
Andere Firmen nutzen in ihren Untersuchungen nur gesunde Versuchspersonen oder berücksichtigen die Selbstheilungskräfte der Probanden nicht. Ein weiterer Trick besteht darin, Vergleichsprodukte im Gegensatz zu neuen Medikamenten schwächer zu dosieren. Das neue Produkt verspricht dadurch natürlich eine stärkere Wirkung – obwohl es in Wirklichkeit nicht besser ist als das alte.
Über die Medikamente werden Ärzte in schweizerischen Ärztezeitschriften informiert. Dem Institut für klinische Epidemologie der Universität Basel (BICE) zufolge untermauern mehr als die Hälfte aller Studien, die in Inseraten solcher Zeitschriften zitiert werden, die Werbeaussagen nicht. Diesen Befund gab das BICE an die Heilmittelbehörde Swissmedic weiter. Vergeblich wartete es auf eine Intervention. Die Adressaten der Inserate seien Ärzte, die wissenschaftliche Studien beurteilen könnten, lautete Swissmedics Erklärung.
Doch Ärzte haben weder die Zeit noch die Mittel, solche Informationen auf ihren tatsächlichen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Ehrlichkeit der Pharmakonzerne zu verlassen. Da diese ihre Studien und Werbungen verfälschen, äussern die Ärzte gemeinsam ihre Kritik. Die deutsche Ärzteschaft zum Beispiel fordert vom Staat strengere Regelungen zur Medikamentenwerbung.
Quelle: infosantésuisse
Artikel: http://www.ja-zukunft-mit-komplementaermedizin.ch/Taeuschung.pdf
Ein Pharmakonzern behauptete beispielsweise, die Nebenwirkungen seines Rheuma-Mittels seien durch eine Neuentwicklung massiv reduziert worden. Das Vorgänger-Produkt hatte Magengeschwüre ausgelöst. Während der ersten sechs Monaten führte das neue Präparat tatsächlich zu deutlich weniger Nebenwirkungen – dafür traten im zweiten halben Jahr umso mehr davon auf. Was folgte darauf? Der Hersteller verminderte kurzerhand den Zeitraum der Studien auf die ersten sechs Monate.
Andere Firmen nutzen in ihren Untersuchungen nur gesunde Versuchspersonen oder berücksichtigen die Selbstheilungskräfte der Probanden nicht. Ein weiterer Trick besteht darin, Vergleichsprodukte im Gegensatz zu neuen Medikamenten schwächer zu dosieren. Das neue Produkt verspricht dadurch natürlich eine stärkere Wirkung – obwohl es in Wirklichkeit nicht besser ist als das alte.
Über die Medikamente werden Ärzte in schweizerischen Ärztezeitschriften informiert. Dem Institut für klinische Epidemologie der Universität Basel (BICE) zufolge untermauern mehr als die Hälfte aller Studien, die in Inseraten solcher Zeitschriften zitiert werden, die Werbeaussagen nicht. Diesen Befund gab das BICE an die Heilmittelbehörde Swissmedic weiter. Vergeblich wartete es auf eine Intervention. Die Adressaten der Inserate seien Ärzte, die wissenschaftliche Studien beurteilen könnten, lautete Swissmedics Erklärung.
Doch Ärzte haben weder die Zeit noch die Mittel, solche Informationen auf ihren tatsächlichen Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ihnen bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Ehrlichkeit der Pharmakonzerne zu verlassen. Da diese ihre Studien und Werbungen verfälschen, äussern die Ärzte gemeinsam ihre Kritik. Die deutsche Ärzteschaft zum Beispiel fordert vom Staat strengere Regelungen zur Medikamentenwerbung.
Quelle: infosantésuisse
Artikel: http://www.ja-zukunft-mit-komplementaermedizin.ch/Taeuschung.pdf
17. Juli 2009
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