Robes politiques – Frauen Macht Mode

Als fast letztes demokratisches Land der Welt gewährte die Schweiz ihren Bürgerinnen vor fünfzig Jahren das Recht, an Wahlen teilzunehmen und sich wählen zu lassen. Das soll in diesem Jahr gefeiert werden.

Ausschnitt «The Rainbow Portrait», c. 1600–02, attrib. Marcus Gheeraerts the Younger ©Public domain

Endlich volle Bürgerrechte! Am 7. Februar 1971 wurden sie für die Schweizerinnen durch eine eidgenössische Abstimmung eingeführt, bis zur Einführung des Frauenstimmrechts in allen Kantonen vergingen allerdings noch weitere zwanzig Jahre.

Anlässlich des Jubiläums finden in diesem Jahr eine Reihe interessanter Veranstaltungen und Ausstellungen statt. In loser Folge werden wir einige Events vorstellen. Der Verein CH2021 hat es sich unter dem Motto «Feiern, Informieren, Vernetzen» zur Aufgabe gemacht, als schweizweite Plattform zur Information und Vernetzung die Feierlichkeiten zu koordinieren und jedem die Möglichkeit zum Mitmachen zu eröffnen.

Lust auf das «Jubiläumsjahr» macht bereits die Ankündigung einer Ausstellung im Textilmuseum St. Gallen. Unter dem Thema «Robes politiques – Frauen Macht Mode» werden Kostüme und Accessoires aus der Zeit von 1600 bis heute gezeigt, die weiblichen Machtanspruch und weibliche Machtrepräsentation im Wandel von Gesellschaft, Politik und Mode versinnbildlichen.

Einen Fokus legt die Schau auf die öffentliche Wahrnehmung bedeutender Frauen, deren Erscheinen auf der politischen Bühne damals wie heute nicht nur mit Beifall, sondern vielfach auch mit (Stil-)Kritik bedacht wurde und wird.

Die Ausstellung versteht sich als thematische Annäherung ohne chronologische Abfolge. In sechs Kapiteln wird die Kleidung einflussreicher Frauen unter verschiedenen Gesichtspunkten beleuchtet. Vertreten sind die britische Premierministerin Margaret Thatcher, die First Lady Jacky Kennedy, Kaiserin Sissi und die letzte Kaiserin Frankreichs, Eugénie de Montijo. Auch Schweizer Politikerinnen wie Elisabeth Kopp, Doris Leuthard oder Karin Keller-Sutter präsentieren ausgewählte Kleidungsstücke aus ihrem privaten Fundus.

Fünfzig textile Objekte, ergänzt um ausgewählte Bilder, Fotografien und Videos, verdeutlichen das Spannungsfeld zwischen Weiblichkeit und Machtposition, Skandal und Idealisierung, Volksnähe und Repräsentation. Sie veranschaulichen den strategischen Einsatz von Kleidung und Accessoires im Laufe der Jahrhunderte in unterschiedlichen Ländern und Staatsformen.

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Die Ausstellung ist Teil der Kooperation «50 Jahre Frauenstimm- und Wahlrecht – Ausstellungen und mehr». Sie findet während fast eines gesamten Jahres vom 19.03.2021 bis 06.02.2022 statt.

26. Januar 2021
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