Ungewöhnlich gedreht – und auch sonst ziemlich abgedreht

Taxi Teheran: Ein Film von Jafar Panahi

Ein Taxi fährt durch die farbenfrohen Strassen der pulsierenden Stadt Teheran. Die unterschiedlichsten Menschen steigen zu. Der Fahrer spricht mit den Passagieren, die offen und unverblümt sagen, was sie denken. Da ist etwa ein Raubkopierer, der Filme vertreibt, deren offizielle Aufführung verboten ist. Oder ein Mann, der aus Angst ein Verbrechen nicht anzeigt. Und zwei abergläubische Damen, die ein Goldfischglas zu einer Quelle bringen müssen, um ein Unglück abzuwenden. Während der teils heiteren, teils dramatischen Fahrten wird politisiert und gescherzt. Am Steuer des Taxis sitzt niemand Geringeres als der Regisseur Jafar Panahi selbst. Er hat einfach eine Kamera aufs Armaturenbrett eines Autos gestellt und darin seinen Film gedreht!

Grund für diese unübliche Filmstrategie ist das seit Jahren vom iranischen Regime auferlegte Berufs- und Reiseverbot. Doch Jafar Panahi lässt sich nicht unterkriegen. Er realisiert seine Filme heimlich und lässt sie ausser Landes schmuggeln. Mit viel Menschlichkeit und Humor fängt er die Stimmung in der iranischen Gesellschaft ein. «Taxi Teheran», ein vibrierender und unglaublich vielschichtiger Film, wurde am Festival in Berlin verdientermassen mit dem Hauptpreis – dem Goldenen Bären – ausgezeichnet. Den Preis abholen konnte Panahi wegen seinem Berufsverbot nicht; an seiner Stelle holte im Februar seine auch im Film mitwirkende Nichte den Preis ab.


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Der Film startet in der Deutschschweiz am 2. Juli.


WETTBEWERB: Zeitpunkt verlost in Zusammenarbeit mit der Filmcoopi Zürich 3x2 Freikarten für «Taxi Teheran» (gültig Mo-Fr in allen den Film spielenden Kinos). Teilnahme bis 1. Juli möglich.
Zur Teilnahme am Wettbewerb...
25. Juni 2015
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