Verhütung ohne Nebenwirkungen

Der öffentliche Aufschrei war laut, als verheerende Nebenwirkungen der Pille bekannt wurden. Trotzdem verschweigen Massenmedien die Alternativen zur Verhütungspille. Natürliche Verhütung gilt als unsicher, schwierig – schlichtweg unseriös. Harri Wettstein versucht seit Jahren, mit einer alternativen Verhütungsmethode an die Öffentlichkeit zu gelangen. Er ist Sekretär der Stiftung «SymptoTherm», die ein Computer- und Handyprogramm entwickelt hat, das die natürliche Verhütung durch Temperaturmessung unterstützt. «Die Methode ist mindestens ebenso sicher wie die Pille», sagt Wettstein. Sie wird seit 20 Jahren erprobt und wissenschaftlich getestet. Vorausgesetzt wird ein Grundwissen über den weiblichen Zyklus, jedoch vereinfacht eine Software die Methode. Wettstein stösst trotzdem selten auf offene Ohren. «Auch bei den Grünen beissen wir auf Granit. Nur einige Katholiken kennen die Methode.»


Das SymptthoTherm-Programm kostet 144 Franken pro Jahr, daneben wird lediglich ein guter Thermometer benötigt – die Kosten sind also wesentlich tiefer als bei der Pille, Nebenwirkungen gibt es keine. Zudem ist auch eine Gratisversion des Programms für das iPhone erhältlich.


Bei der «symptothermalen Methode» messen Frauen regelmässig ihre Körpertemperatur und beobachten Veränderungen des Gebärmutterhals-Schleims. Anschliessend tippen sie ihre Daten im Programm ein, das ihnen angibt, wann sie fruchtbar sind und wann sie ihre Temperatur nicht zu messen brauchen. Die fruchtbaren Tage überbrückt ein Paar mit Abstinenz oder mit einem Kondom. «Tantrische Methoden zur Verhütung gibt es nicht», sagt Wettstein.


Die Sicherheit der Methode hängt wesentlich von ihrer sorgfältigen Umsetzung ab, täglich eine Pille einzuwerfen ist einfacher. In der konventionellen Verhütung sieht Wettstein jedoch ein grundlegendes Missverständnis: «Die Pille reisst die Sexualität aus ihrem Zusammenhang. Sexualität und Fruchtbarkeit werden in der Gesellschaft abgetrennt voneinander betrachtet – bereits seit Sigmund Freuds Theorien.» Auch angehende Ärzte lernten zwar alles über die Pille und Hormone, aber über den elementaren weiblichen Zyklus würden sie kaum aufgeklärt. Ähnliches zeigt sich bei Krankenkassen: Erlernt eine Frau das Stillen, bezahlt die Grundversicherung, erlernt sie die natürliche Verhütung, bezahlen weder Grund- noch Zusatzversicherungen.



Weitere Informationen: www.sympto.ch


Buch: Harri Wettstein: SymptoTherm Basic – Pour que sexe et fertilité se lient d’amitié, Edition SymptoTherm. Erscheint in Kürze auch in Deutsch.

21. November 2009
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