Vom Biometriezwang zu obligatorischen Chip-Implantaten
Warum ist die Volksabstimmung vom 17. Mai 2009 über die Zwangseinführung von biometrischen Ausweisen und Datenbanken nicht nur für uns SchweizerInnen, sondern für Europa und den Rest der Welt von grösster Bedeutung?
Es war eine demokratische Sensation, die Wellen schlugen durch ganz Europa. Wie aus dem Nichts heraus schafften es Schweizer Bürgerrechtler mit Hilfe des Internets eine Volksbewegung aus allen politischen, geistigen und kulturellen Strömungen gegen das im Parlament durchgewunkene Gesetzespaket zur biometrischen Überwachung loszutreten. Die vom Demokratie-Ausbruch völlig überraschte Schweizer Regierung prüft nun, wie sie die verfassungsmässigen Rechte der Bevölkerung einschränken kann, um weiter die Kontrolle zu behalten und ihre Agenda durchzusetzen. Die Volksabstimmung soll durch eine massive, verdeckte Lobbykampagne zugunsten des Überwachungspakets manipulieren werden. Natürlich wollen die Behörden nur unser Bestes (und sie werden wohl nicht ruhen, bis sie es uns genommen haben). Womit haben diese Leute eigentlich unser Vertrauen verdient?
Gefälschte biometrische Pässe und Identitätsbetrug
Ständig wird uns Sicherheit verkauft und Kontrolle geliefert: Biometrische Pässe sind in kürzester Zeit reproduzierbar: Nach dem Diebstahl von 3000 neuen Pässen und Visa versuchte eine Sprecherin des Britischen Aussenministeriums zu beruhigen und erklärte, dass die Pässe nicht zu fälschen wären. Ein niederländischer Sicherheitsexperte hat dann bei einem Test innerhalb einer Stunde die persönlichen Daten auf einigen "Sicherheitschips" manipuliert und ganze Chips geklont. Dafür benötigte er lediglich zwei Pässe. Den Pass einer 36-jährigen Engländerin bestückte er z. B. mit dem Bild eines Selbstmordattentäters. Die manipulierten Chips bettete er wieder in die Pässe ein. Die so gefälschten Pässe überstanden die Echtheitsprüfung durch eine UN Lesesoftware problemlos. Werden Terroristen und Identitätsbetrüger also künftig nicht mit eigener, sondern mit Ihrer oder meiner Identität unterwegs sein?
Globale Datenbanken und Überwachungsstaat
Das FBI will mit anderen Nachrichtendiensten eine globale biometrische Datenbank namens „Server in the Sky“ und ein weltweites biometrisches Überwachungsnetz erschaffen.
Eine gigantische Gen-Datenbank in Grossbritannien umfasst neben den Profilen von Kriminellen mittlerweile auch hunderttausende von Profilen unschuldiger Menschen.
Interpol will mittels einer gigantischen biometrischen Datenbank und massenhaften Gesichts-Scans für alle Reisende eine automatisierte und permanente Massenfahndung einführen. Die Datenbank soll die Biometriedaten sämtlicher Bürger beinhalten, die jemals über die Grenzen ihres Landes gereist sind.
Die zentrale Gesichtsdatenbank soll zudem mit den existierenden Fingerabdruck- und DNA-Datenbanken zu einem weltweiten System verbunden werden, das alle Bereiche des bürgerlichen Lebens erfasst.
Wenn unsere Biometriedaten erstmal erstellt und in unseren Ausweisen gespeichert sind, dann werden sie auch vielerorts ausgelesen. Wer oder was soll dann eine unkontrollierte Vervielfältigung und Verbreitung der Daten sowie deren Speicherung in globalen Datenbanken noch stoppen? Es ist wie beim Internet - was einmal drin ist, das kriegt man nicht mehr raus. „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ - Goethe
Die zentrale Speicherung unserer biometrischen und genetischen Daten sowie ihre unkontrollierte Verbreitung bergen enorme Sicherheitsrisiken, denn derart sensible Datenbestände verleihen den Behörden unerhörte Macht. In einer biometrisch-genetisch verwalteten und überwachten Gesellschaft können die Behörden beispielsweise Spuren fälschen. Andersdenkende können so mit Verbrechen in Verbindung gebracht werden, die sie nicht begangen haben. „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.“ - Lord Acton
Reisefreiheit nicht gefährdet
Entgegen der offiziellen Darstellung ist die Reisefreiheit nicht gefährdet. Passkontrollen im EU Schengenraum entfallen.
Für USA Reisen bis zu 90 Tagen entfällt die Visumspflicht wegen des Visa Waiver Programs. Pässe, die nach dem 25.10.2006 ausgestellt wurden, müssen biometrisch sein, sonst sind sie im VWP nicht zugelassen. Für Aufenthalte von mehr als 90 Tagen braucht man auch mit biometrischem Pass ein Visum. Lassen wir uns so leicht manipulieren? Sind uns Bequemlichkeit und Konformität wichtiger als Freiheit und Grundrechte? Ich habe mehrere Jahre in den USA und Kanada gelebt. Mein US Visum gilt übrigens zehn Jahre. Die USA haben viel zu bieten. Aber es gibt doch noch andere schöne Ferienziele, wo Würde, Freiheit und Grundrechte der Menschen geachtet werden.
Kollektive Zwänge oder Wahlfreiheit für alle
Wer trotz allem einen biometrischen Pass will, der soll einen beziehen können. Kollektiver Biometriezwang hingegen verletzt unsere Menschenwürde und unsere Grundrechte. Wir sind kein Vieh, das von nationalen und internationalen Behörden verwaltet, dirigiert und kontrolliert werden muss.
Wenn Sie kollektiven Zwang beim biometrischen Pass für eine tolle Idee halten, dann überlegen Sie sich bitte, wo Sie zukünftig die Grenzen für weitere kollektive Zwänge ziehen wollen und überhaupt noch können. An welchem Punkt sind wir im Namen der Sicherheit ausreichend überwacht und kontrolliert? Ist das Mass irgendwann voll oder muss es so weitergehen bis wir im weltweiten Orwellschen Polizeistaat leben?
Sind Sie ein redlicher Mensch und meinen, Sie hätten nichts zu verbergen? Die systematische Verletzung ihre Privatsphäre durch RFID Tracking usw. beunruhigt Sie nicht? Dazu ein Zitat Voltaire: "Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat."
Fazit
Wir SchweizerInnen haben als einzige Europäer die Kontrolle in unserem Land nicht ganz an autoritäre Staatsdiener verloren. Die Augen ohnmächtiger EU-Bürger sind auf uns gerichtet.
Am 17. Mai 2009 können wir den Rest der Welt daran erinnern, was Freiheit und direkte Demokratie bedeuten, indem wir den Geist des Grossen Bruders in die Flasche verbannen.
Der Artikel wurde von der Redaktion gekürzt. Der vollständige Text kann hier als pdf heruntergeladen werden: biometriezwang.pdf
Gefälschte biometrische Pässe und Identitätsbetrug
Ständig wird uns Sicherheit verkauft und Kontrolle geliefert: Biometrische Pässe sind in kürzester Zeit reproduzierbar: Nach dem Diebstahl von 3000 neuen Pässen und Visa versuchte eine Sprecherin des Britischen Aussenministeriums zu beruhigen und erklärte, dass die Pässe nicht zu fälschen wären. Ein niederländischer Sicherheitsexperte hat dann bei einem Test innerhalb einer Stunde die persönlichen Daten auf einigen "Sicherheitschips" manipuliert und ganze Chips geklont. Dafür benötigte er lediglich zwei Pässe. Den Pass einer 36-jährigen Engländerin bestückte er z. B. mit dem Bild eines Selbstmordattentäters. Die manipulierten Chips bettete er wieder in die Pässe ein. Die so gefälschten Pässe überstanden die Echtheitsprüfung durch eine UN Lesesoftware problemlos. Werden Terroristen und Identitätsbetrüger also künftig nicht mit eigener, sondern mit Ihrer oder meiner Identität unterwegs sein?
Globale Datenbanken und Überwachungsstaat
Das FBI will mit anderen Nachrichtendiensten eine globale biometrische Datenbank namens „Server in the Sky“ und ein weltweites biometrisches Überwachungsnetz erschaffen.
Eine gigantische Gen-Datenbank in Grossbritannien umfasst neben den Profilen von Kriminellen mittlerweile auch hunderttausende von Profilen unschuldiger Menschen.
Interpol will mittels einer gigantischen biometrischen Datenbank und massenhaften Gesichts-Scans für alle Reisende eine automatisierte und permanente Massenfahndung einführen. Die Datenbank soll die Biometriedaten sämtlicher Bürger beinhalten, die jemals über die Grenzen ihres Landes gereist sind.
Die zentrale Gesichtsdatenbank soll zudem mit den existierenden Fingerabdruck- und DNA-Datenbanken zu einem weltweiten System verbunden werden, das alle Bereiche des bürgerlichen Lebens erfasst.
Wenn unsere Biometriedaten erstmal erstellt und in unseren Ausweisen gespeichert sind, dann werden sie auch vielerorts ausgelesen. Wer oder was soll dann eine unkontrollierte Vervielfältigung und Verbreitung der Daten sowie deren Speicherung in globalen Datenbanken noch stoppen? Es ist wie beim Internet - was einmal drin ist, das kriegt man nicht mehr raus. „Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ - Goethe
Die zentrale Speicherung unserer biometrischen und genetischen Daten sowie ihre unkontrollierte Verbreitung bergen enorme Sicherheitsrisiken, denn derart sensible Datenbestände verleihen den Behörden unerhörte Macht. In einer biometrisch-genetisch verwalteten und überwachten Gesellschaft können die Behörden beispielsweise Spuren fälschen. Andersdenkende können so mit Verbrechen in Verbindung gebracht werden, die sie nicht begangen haben. „Macht korrumpiert, absolute Macht korrumpiert absolut.“ - Lord Acton
Reisefreiheit nicht gefährdet
Entgegen der offiziellen Darstellung ist die Reisefreiheit nicht gefährdet. Passkontrollen im EU Schengenraum entfallen.
Für USA Reisen bis zu 90 Tagen entfällt die Visumspflicht wegen des Visa Waiver Programs. Pässe, die nach dem 25.10.2006 ausgestellt wurden, müssen biometrisch sein, sonst sind sie im VWP nicht zugelassen. Für Aufenthalte von mehr als 90 Tagen braucht man auch mit biometrischem Pass ein Visum. Lassen wir uns so leicht manipulieren? Sind uns Bequemlichkeit und Konformität wichtiger als Freiheit und Grundrechte? Ich habe mehrere Jahre in den USA und Kanada gelebt. Mein US Visum gilt übrigens zehn Jahre. Die USA haben viel zu bieten. Aber es gibt doch noch andere schöne Ferienziele, wo Würde, Freiheit und Grundrechte der Menschen geachtet werden.
Kollektive Zwänge oder Wahlfreiheit für alle
Wer trotz allem einen biometrischen Pass will, der soll einen beziehen können. Kollektiver Biometriezwang hingegen verletzt unsere Menschenwürde und unsere Grundrechte. Wir sind kein Vieh, das von nationalen und internationalen Behörden verwaltet, dirigiert und kontrolliert werden muss.
Wenn Sie kollektiven Zwang beim biometrischen Pass für eine tolle Idee halten, dann überlegen Sie sich bitte, wo Sie zukünftig die Grenzen für weitere kollektive Zwänge ziehen wollen und überhaupt noch können. An welchem Punkt sind wir im Namen der Sicherheit ausreichend überwacht und kontrolliert? Ist das Mass irgendwann voll oder muss es so weitergehen bis wir im weltweiten Orwellschen Polizeistaat leben?
Sind Sie ein redlicher Mensch und meinen, Sie hätten nichts zu verbergen? Die systematische Verletzung ihre Privatsphäre durch RFID Tracking usw. beunruhigt Sie nicht? Dazu ein Zitat Voltaire: "Es ist gefährlich Recht zu haben, wenn die Regierung Unrecht hat."
Fazit
Wir SchweizerInnen haben als einzige Europäer die Kontrolle in unserem Land nicht ganz an autoritäre Staatsdiener verloren. Die Augen ohnmächtiger EU-Bürger sind auf uns gerichtet.
Am 17. Mai 2009 können wir den Rest der Welt daran erinnern, was Freiheit und direkte Demokratie bedeuten, indem wir den Geist des Grossen Bruders in die Flasche verbannen.
Der Artikel wurde von der Redaktion gekürzt. Der vollständige Text kann hier als pdf heruntergeladen werden: biometriezwang.pdf
11. Mai 2009
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