WWF zum Palmöl: ein Ja mit Vorbehalten

Nach Einschätzung des WWF fällt die Energiebilanz beim Anbau von Ölpalmen insgesamt positiv aus – vorausgesetzt, dass die Plantagen ausschließlich auf bereits gerodeten und bislang ungenutzten Brachflächen angelegt werden, für die kein wertvoller Regenwald weichen muss. Dies ist das Ergebnis der soeben vorgelegten WWF-Studie „Regenwald für Biodiesel?“, die erstmals eine Berechnung der Ökobilanz des umstrittenen Rohstoffs vorlegt.  

Negativ fallt die Treibhausgasbilanz namentlich dann aus, wenn die Ölpalmen, wie in weiten Teilen Südostasiens üblich, auf der Fläche einstiger Torfwälder angebaut werden.  

Erste Schätzungen belegen, dass es in Indonesien ausreichend geeignete Brachflächen gibt, um den größten Teil des in den nächsten Jahren weiter ansteigenden Palmölbedarfs zu decken - schätzungsweise rund 20 Millionen Hektar.   

Der WWF befürwortet den Einsatz von Palmöl für die Strom- und Wärmeerzeugung, wenn die Plantage den Kriterien des „Roundtable on Sustainable Palmoil“ entspricht, der 2003 unter Mitarbeit des WWF gegründet worden war. Bislang sei zwar noch kein zertifiziertes Palmöl erhältlich, doch mit der Markteinführung unbedenklicher Produkte rechnen die Umweltschützer noch in diesem Sommer.

„Dass Palmöl als Bioenergieträger und in der Nahrungsmittel- und Konsumgüterindustrie eine immer größere Rolle spielen wird, ist nach Prognosen verschiedener Institutionen unstrittig“, so die Waldexpertin Imke Lübbeke vom WWF Deutschland. Sie fordert: „Wer diesen Rohstoff langfristig und nachhaltig nutzen möchte, muss jetzt per Gesetz die Weichen dafür stellen. Freiwillige Vereinbarungen alleine reichen nicht aus, sondern wir brauchen verbindliche Nachhaltigkeitskriterien für den Einsatz von Palmöl, die zum Beispiel auch die Reduktion von Treibhausgasen regeln.“

Quelle: WWF 2007
08. Mai 2007
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