Roseman ist eine Transfrau, und es gibt Bedenken, dass das Militär sie in Isolationshaft stecken wird, wie es kürzlich mit der Trans-Wehrdienstverweigerin Ella Kedar-Greenberg passiert ist.
In ihrer Verweigerungserklärung schrieb Roseman:
Die echte Anerkennung des Ausmasses der Verwüstung, die unser Staat anrichtet, in dem totalen Leid, das er seinen Untertanen zufügt, verlangt nach angemessenen Massnahmen. Wenn wir das Ausmass der Gräueltaten sehen und uns als moralische Menschen betrachten, können wir nicht einfach so weitermachen wie bisher, egal was es sozial oder rechtlich kostet.
Der Staat Israel begeht Völkermord. Mit jedem getöteten Kind verliert er seine moralische Autorität; nach Zehntausenden ist sie verschwunden, als hätte es sie nie gegeben. Israels Institutionen brauchen kein Geld, nicht einen Cent, aber sie sollten befleckt sein von den Blutströmen, die sie vergiessen. Der Staat Israel begeht keine Tat, die nicht verurteilt werden müsste, beschäftigt keine Agenten, die Respekt verdienen, erteilt keinen Befehl, der Gehorsam verdient, und erlässt kein Gesetz, das nicht gebrochen werden müsste. Er begeht Völkermord, und wir müssen Widerstand leisten.
Roseman reiht sich ein in eine wachsende Zahl junger Verweigernder. Ende Juli wurden Ayana Gerstmann und Yuval Pelleg zu 30 bzw. 20 Tagen Haft verurteilt. Anfang dieser Woche verweigerte auch ein 18-jähriger aus Holon, der anonym als „R“ geführt wird, seinen Dienst und wurde ebenfalls zu 30 Tagen Haft verurteilt. Diese Wehrdienstverweigernden werden von Mesarvot, einem Netzwerk politischer Verweigernder, unterstützt. Außerdem gibt es noch ein paar andere anonyme Verweigernde, sowohl reguläre Soldat:innen als auch Reservist:innen, die gerade im Militärgefängnis Neve Tzedek festsitzen. Zusammen mit den vielen, die verweigern, ohne inhaftiert zu werden, handelt es sich hier um eine klare Welle der Verweigerung.
Noa Levy, Rechtsberaterin von Mesarvot, sagte:
Die Pläne der Regierung für eine erneute Invasion der Stadt Gaza und die unbegrenzte Verlängerung des Krieges haben zu einer grossen Welle der Verweigerung geführt. Immer mehr SoldatInnen, ReservistInnen und junge Leute, die kurz vor der Einberufung stehen, bitten uns um Hilfe, um nicht in den Krieg ziehen zu müssen. Diese Welle der Verweigerung zeigt, dass in der Bevölkerung breite Ablehnung gegen den andauernden Zerstörungskrieg in Gaza herrscht und das Vertrauen in die Armee und ihre Missionen verloren ist.
Die Protestaktion findet am Sonntag, dem 17. August, um 10:00 Uhr im Rekrutierungslager in Haifa statt (https://maps.app.goo.gl/nLHvX).
Übersetzung aus dem Englischen von Domenica Ott vom ehrenamtlichen Pressenza-Übersetzungsteam erstellt. Wir suchen Freiwillige!