«Israel ist das Problem, nicht Netanjahu», meint die Kolumnistin Caitlin Johnston
Der einzige Vorteil dieser jüngsten westlichen „Anerkennung“ Palästinas besteht darin, dass sie hochrangige israelische Politiker dazu veranlasst hat, westlichen Liberalen deutlich zu sagen, dass Israel ihre Vision ablehnt.

Der ehemalige israelische Verteidigungsminister Benny Gantz hat einen neuen Gastbeitrag in der New York Timesveröffentlicht, in dem er ausdrücklich erklärt, dass die Ablehnung der Gründung eines palästinensischen Staates „das Herzstück“ eines nationalen Konsenses unter Israelis aller politischen Lager ist und dass dies kein Hindernis ist, das verschwinden wird, sobald Netanjahu nicht mehr an der Macht ist.

„Allzu oft betrachten westliche Politiker unsere Politik in diesem Krieg nicht aus der Perspektive der nationalen Sicherheit, sondern durch die Brille einzelner Personen – insbesondere des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu“, schreibt Gantz. „Die Diskussion dreht sich oft um die Frage, was dem Premierminister nützt, als ob die nationale Sicherheit Israels mit einem einzigen Mann beginne und ende. Diese Sichtweise ist falsch und kontraproduktiv für die globale Stabilität, die Normalisierung der Region und die Sicherheit Israels selbst.“

Heute mehr denn je seien die nationalen Sicherheitsinteressen in einem nationalen Konsens verankert, der in den harten Realitäten unserer Region begründet ist. Die Ablehnung der Anerkennung eines palästinensischen Staates stehe im Mittelpunkt dieses Konsenses.

https://x.com/gantzbe/status/1970886373281509394

Caitlin Johnston meint dazu: «Israel ist das Problem. Nicht Netanjahu. Nicht die Hamas. Nicht die Tatsache, dass beide Seiten es tragischerweise versäumt haben, sich zusammenzusetzen und in gutem Glauben eine gemeinsame Basis zu finden. Das Problem ist, dass der Westen einen Staat im Nahen Osten gegründet hat, dessen grundlegende Ideologie lautet, dass die Menschen, die vor der Gründung dieses Staates dort lebten, weniger als Menschen sind und niemals Zugang zu allen Menschenrechten haben dürfen.»