In einem Interview mit der Berliner Zeitung erklärte Sachs, die deutsche Regierung habe zwar begonnen, die Realität des Völkermordes Israels an den Palästinensern zu anerkennen, habe aber bisher nicht die erforderlichen Massnahmen ergriffen.
Sachs fordert von Deutschland:
- den Botschafter aus Israel zurückzuberufen und Israels Botschafter in Berlin scharf zu verwarnen,
- eine sofortige, gross angelegte UN-Hilfsaktion zur Versorgung der hungernden Bevölkerung in Gaza durchzusetzen,
- gemeinsam mit den EU-Staaten Palästina unverzüglich als unabhängigen Staat anzuerkennen.
Die deutsche Position, die Zwei-Staaten-Lösung nur in Verhandlungen mit Israel zu ermöglichen, sei „tragisch falsch“ und de facto ein israelisches Vetorecht gegen Palästinas Existenz.
Sachs warnt, Israels Politik sei von der „Wahnvorstellung“ getragen, das „palästinensische Problem“ endgültig beseitigen zu können. Ministerpräsident Netanjahu und seine rechtsextremen Koalitionspartner bezeichnet er als „Kriegsverbrecher“. Auch die enge Unterstützung der USA für Israel kritisiert er scharf – Washington blockiere im UN-Sicherheitsrat jede Lösung.
Für Deutschland sieht Sachs eine historische Verantwortung: Nach den eigenen Verbrechen – an den Herero und Nama sowie am europäischen Judentum – dürfe sich das Land nicht an einem weiteren Genozid beteiligen. Als amerikanischer Jude betont er: Deutschlands Pflicht gelte nicht Israel, sondern dem Völkerrecht und der Verhinderung von Massenverbrechen. Israel repräsentiere nicht die Juden, sondern betreibe derzeit Politik im Widerspruch zu jüdischen Werten, Menschenrechten und internationalem Recht.