Kaffeefahrt ins Tierbordell
Ein Bericht aus der Tabuzone
Skandal! Nicht einmal wenn es um Sex zwischen Mensch und Tier geht, sind die Frauen gleichberechtigt: Wenn ein Mann eine Ziege besteigt, dann ist das eine «Sachbeschädigung»; wenn ein Frau einen Schäferhund um seinen spärlichen Verstand massiert, gilt das als «Erschleichen einer Leistung». Sodomie, Zoophilie! Die augenzwinkernd-empörte Recherche über eines der unwidersprochensten Tabus versprach Unterhaltung auf dünnem Eis, mäandernd zwischen schauerlicher Neugier und anmächeliger Empörung.
Man ist ja aufgeklärt, tolerant und voller Empathie. Dass ein Alphirt im vollen Saft nach langen Nächten der Einsamkeit sich seiner Lieblingsziege ungehörig zuwendet – zugegeben: gewöhnungsbedürftig! Aber – ganz Journalist: Wie genau macht er das? Dass bei einer einsamen Dame in der zweiten Frische ihres Lebens beim Knuddeln mit der Dogge deren feuchte Schnauze sich unter den Bademantel verirrt und der Kläffer in anagrammer Beschönigung zum «Fäzzäschlugger» wird – na ja, schadet ja niemandem! Wie sich das anfühlt, will man vielleicht nicht wirklich so genau wissen, aber darüber empören?
Zoophilie als Rütteln am Zaun der aus Einsamkeit geborenen Liebe zum Haustier? Das wäre Verharmlung pur! Es gibt Menschen, die Haustiere zum Sex mit Menschen abrichten, es gibt «Tierbordelle» – und es gibt Kaffeefahrten zu einer «Woche tierischer Liebe». Spätestens jetzt wird der Journalist zum Citoyen: Manche Tabus soll man tabu lassen, denn sie schützen vor Unerträglichem.
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Mehr zum Thema finden Sie im Heft 136 Berichte aus der Tabuzone
Man ist ja aufgeklärt, tolerant und voller Empathie. Dass ein Alphirt im vollen Saft nach langen Nächten der Einsamkeit sich seiner Lieblingsziege ungehörig zuwendet – zugegeben: gewöhnungsbedürftig! Aber – ganz Journalist: Wie genau macht er das? Dass bei einer einsamen Dame in der zweiten Frische ihres Lebens beim Knuddeln mit der Dogge deren feuchte Schnauze sich unter den Bademantel verirrt und der Kläffer in anagrammer Beschönigung zum «Fäzzäschlugger» wird – na ja, schadet ja niemandem! Wie sich das anfühlt, will man vielleicht nicht wirklich so genau wissen, aber darüber empören?
Zoophilie als Rütteln am Zaun der aus Einsamkeit geborenen Liebe zum Haustier? Das wäre Verharmlung pur! Es gibt Menschen, die Haustiere zum Sex mit Menschen abrichten, es gibt «Tierbordelle» – und es gibt Kaffeefahrten zu einer «Woche tierischer Liebe». Spätestens jetzt wird der Journalist zum Citoyen: Manche Tabus soll man tabu lassen, denn sie schützen vor Unerträglichem.
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14. Mai 2015
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