Killer PC-Games wurden entwickelt, um Tötungshemmungen wegzutrainieren
Killler PC-Games sind heute ein grosses Geschäft. Schon in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden solche Games, so genannte Tötungssimulatoren, zur Nahkampfausbildung bei der US-Armee und der Polizei verwendet. Später wurden diese Games vom Kriegsministerium der USA, vom Pentagon, zur privaten Verwendung freigegeben. In der Folge boomte der Verkauf von Killer PC Games. Die Spielindustrie arbeitet heute weiter eng mit dem Pentagon zusammen.
Warum wurden diese Tötungssimulatoren überhaupt entwickelt? Seit eh und je stellte sich in Armeen das Problem, dass die Soldaten im Kampf ihre persönliche Feuerwaffe nicht einsetzten. Im Durchschnitt schossen in Vietnam nur 15 Prozent der Soldaten, wenn ihre Einheit attackiert wurde; selbst in Eliteeinheiten erreichte dieser Wert kaum einen Viertel. Auch im Zweiten Weltkrieg waren drei Viertel der kämpfenden Soldaten zu verängstigt, als dass sie ihre Waffen bei einem Angriff oder sogar zur Selbstverteidigung gebraucht hätten. (*)
Mit neuen Trainingsmethoden, unter anderem mit Videosimulatoren, in denen realistische Kampfsituationen nachgestellt wurden, konnte in der Folge die Tötungshemmung der Soldaten erfolgreich wegtrainiert werden. Soldaten wurden an das schnelle, reflexartige Töten gewöhnt. Solche Trainingsmethoden laufen aber auch auf eine Entmenschlichung der Soldaten hinaus, auf ihre Instrumentalisierung als eine Art Waffe. Das hat oft schwerwiegende Konsequenzen, die nicht kontrolliert werden können. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es jeweils neben den Scheusslichkeiten des „normalen“, „zivilisierten“ Krieges, besonders im Stress und der Überforderung, zu allerlei persönlich gefärbten Grausamkeiten von Soldaten kommt. Zurück im zivilen Leben, bleibt bei vielen Soldaten die Traumatisierung durch das „reguläre“ Killen, durch den Horror des Krieges, auch wenn Ärzte und Seelsorger bei Kampfeinsätzen den Soldaten mit Gesprächen, Muskellockerungen und Gebeten beistehen.
Pro Juventute fordert heute schweizweit verbindliche Regeln für den Zugang Jugendlicher zu Games und Filmen mit Gewaltdarstellungen. Für „Killerspiele“ und Gewaltvideos und –filme gibt es bis heute in der Schweiz nämlich keine nationalen Standards zum Schutz Minderjähriger. Besser wäre jedoch ein generelles Verbot von Killer Games, nicht nur für Minderjährige. Das virtuelle Herumhetzen von Menschen, das Quälen, das Erniedrigen, Foltern, Erschiessen und Abschlachten gehört so gut wie diese perversen Kinderpornos verboten, auch für Erwachsene.
(*) Richard A. Gabriel, ("The Painfull Field" Greenwood Press, 1988).
Warum wurden diese Tötungssimulatoren überhaupt entwickelt? Seit eh und je stellte sich in Armeen das Problem, dass die Soldaten im Kampf ihre persönliche Feuerwaffe nicht einsetzten. Im Durchschnitt schossen in Vietnam nur 15 Prozent der Soldaten, wenn ihre Einheit attackiert wurde; selbst in Eliteeinheiten erreichte dieser Wert kaum einen Viertel. Auch im Zweiten Weltkrieg waren drei Viertel der kämpfenden Soldaten zu verängstigt, als dass sie ihre Waffen bei einem Angriff oder sogar zur Selbstverteidigung gebraucht hätten. (*)
Mit neuen Trainingsmethoden, unter anderem mit Videosimulatoren, in denen realistische Kampfsituationen nachgestellt wurden, konnte in der Folge die Tötungshemmung der Soldaten erfolgreich wegtrainiert werden. Soldaten wurden an das schnelle, reflexartige Töten gewöhnt. Solche Trainingsmethoden laufen aber auch auf eine Entmenschlichung der Soldaten hinaus, auf ihre Instrumentalisierung als eine Art Waffe. Das hat oft schwerwiegende Konsequenzen, die nicht kontrolliert werden können. Daher ist es nicht erstaunlich, dass es jeweils neben den Scheusslichkeiten des „normalen“, „zivilisierten“ Krieges, besonders im Stress und der Überforderung, zu allerlei persönlich gefärbten Grausamkeiten von Soldaten kommt. Zurück im zivilen Leben, bleibt bei vielen Soldaten die Traumatisierung durch das „reguläre“ Killen, durch den Horror des Krieges, auch wenn Ärzte und Seelsorger bei Kampfeinsätzen den Soldaten mit Gesprächen, Muskellockerungen und Gebeten beistehen.
Pro Juventute fordert heute schweizweit verbindliche Regeln für den Zugang Jugendlicher zu Games und Filmen mit Gewaltdarstellungen. Für „Killerspiele“ und Gewaltvideos und –filme gibt es bis heute in der Schweiz nämlich keine nationalen Standards zum Schutz Minderjähriger. Besser wäre jedoch ein generelles Verbot von Killer Games, nicht nur für Minderjährige. Das virtuelle Herumhetzen von Menschen, das Quälen, das Erniedrigen, Foltern, Erschiessen und Abschlachten gehört so gut wie diese perversen Kinderpornos verboten, auch für Erwachsene.
(*) Richard A. Gabriel, ("The Painfull Field" Greenwood Press, 1988).
16. April 2009
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