Kirchen, gehet hin FÜR Frieden!

Am 29. November stimmt das Schweizer Volk zum vierten Mal über ein Verbot von Waffenexporten ab. Alec Gagneux ermahnt die christlichen Kirchen seit Jahren, sich aktiv gegen Waffenexporte einzusetzen. Für den Zeitpunkt schreibt er, welche Rolle die Kirchen bei der aktuellen Abstimmung einnehmen.

Ein Schlüsselerlebnis
1992 konnten wir zum letzten Mal über den Export von Mordwaffen bestimmen. Einige christliche Hilfswerke hatten die Ja-Parole herausgegeben. Ich war an einer Kirchgemeindeversammlung, an der die Initiative diskutiert wurde. Plötzlich standen zwei Männer auf und unterstrichen, dass es nicht Aufgabe der Kirchen sei, sich politisch zu äussern. Weder das Kirchenvolk noch die drei anwesenden Theologen hatten den Mut, die politischen Seiten der Geschichte Jesu Christi aufzuzeigen.


Edle Worte oder edle Taten?
Der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) ist seit Monaten aktiv bezüglich der Minarettinitiative, die zum gleichen Zeitpunkt vors Volk kommt. Ist es nicht extrem unausgewogen, dass diese Organisation sich erst Anfang November zur Kriegsmaterial-Initiative - bei der es um Blutvergiessen geht - äussert und im Gegensatz zu Justitia et Pax nicht einmal die logische JA-Empfehlung wagt? Dass sich die CVP (Christliche? Volks? Partei) selbstverständlich den Waffendealern anschliesst, unterstreicht einmal mehr, wie sehr wir uns an den C-Missbrauch gewöhnt haben.
Jetzt haben wir aber erneut DIE Chance, sich für weniger Tote durch Schweizer Kriegsmaterial einzusetzen: Fragen wir die Kirchenvertreter/innen, ob wir Flugblätter in den Kirchen oder Kirchgemeindehäusern auflegen dürfen. Falls die Verantwortlichen dies ablehnen, können wir immerhin am Sonntag die Informationsblätter den Kirchgänger vor oder nach dem Gottesdienst aushändigen und sie darauf aufmerksam machen, dass die edlen Worte unglaubwürdig sind, wenn sie nicht durch aktives Friedensengagement umgesetzt werden.

Flugblätter sind erhältlich beim

Bündnis gegen Kriegsmaterial-Exporte, Postfach, 8031 Zürich, [email protected]
Alec Gagneux: www.fairCH.ch
11. Oktober 2009
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