Kodo – Trommelkunst, die berührt

Wie jung sie sind, dachte ich, als die Trommlerkünstler aus Japan die Bühne des KKL betraten. Es war Premierenabend, und jeder Platz besetzt. Das erste Stück, eine vergleichsweise ruhige Nummer, bei dem die Trommeln Gesang und Tanz eines Mannes begleiteten, stimmte Publikum und Saal auf die kommenden zwei Stunden ein. Was folgte, war ein Meisterwerk an Präzision. Teilweise standen die Künstler zu sechst auf der Bühne,  harmonierten perfekt und beherrschten ihre Instrumente virtuos. Vom sanften, kaum hörbaren bis zum kraftvollen, lauten Trommeln und innert Sekunden wieder zurück – das war nicht nur faszinierend zum zuhören, sondern auch zum zusehen. Scheinbar mühelos spielten die Männer und Frauen minutenlang – mir taten nur schon vom zusehen die Arme weh...

Seit über 30 Jahren erforscht Kodo das Potenzial der japanischen Trommelkunst und schöpft ihre Inspiration aus der Kraft und der Schönheit ihrer Heimat, der Insel Sado im Japanischen Meer. Die Einflüsse ihrer weltweiten Tourneen sind hörbar, zum Beispiel Flamenco-Elemente. Die Truppe zeigte ihr Können nicht nur auf verschiedenen Trommeln («daikos»), sondern auch auf Flöten und Handycymbalen. Die zweite Hälfte war denn auch spielerischer, und nicht nur die physische und psychische Präsenz der Künstler war beeindruckend, sondern vor allem auch die Freude, mit der sie musizierten.

Das gut durchmischte Publikum belohnte am Ende der zweistündigen Performance die Truppe mit stehenden Ovationen.

Mein Fazit: Wer Zeit und Musse hat, sollte sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, Kodo live zu sehen.

Luzern, KKL

Sa, 25. Februar 2012, 19.30 Uhr
So, 26. Februar 2012, 17.00 Uhr

Montreux, Auditorium Stravinski

Fr, 2. März 2012, 20.15 Uhr
Sa, 3. März 2012, 20.15 Uhr

Informationen und Tickets: www.kodo.ch

24. Februar 2012
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