Lernen von den Carbon Cowboys
Regenerative Agrikultur heisst: «Bringt den Kohlenstoff zurück in die Erde»
«Bringt den Kohlenstoff zurück in die Erde!» Das ist das Motto der sogenannten regenerativen Agrikultur. Grundidee: Mit dem Aufbau humusreicher Böden wird Kohlenstoff langfristig unterirdisch gebunden und dorthin zurückgebracht, wo das Kohlendioxid aus Fossilenergien ursprünglich herkam. Böden sind global gesehen der grösste Speicher für CO2, grösser als Ozeane und Wälder. Damit könnten die weltweiten Agrarflächen jährlich mehr CO2-Emissionen unschädlich machen als ausgestossen werden.
Der US-Agrarwissenschaftler Timothy LaSalle vom renommierten Rodale Institute in Pennsylvania hat das Konzept des regenerativen Landbaus massgeblich mitgeprägt. Es gebe eine billige und überall anwendbare Methode für planetarisches «Geo-Engineering», so LaSalle kürzlich bei einem Vortrag in Berlin, das sei die Photosynthese. Sie verwandelt CO2 in Kohlenstoff und bringe ihn über pflanzliche Wurzelwerke in die ausgelaugte Erde zurück, wo er eine zentrale Rolle für die Förderung des Bodenlebens und der Humusbildung spielt. Mit regenerativem Landbau könne man dadurch gesunde Lebensmittel produzieren, die Wasserhaltefähigkeit der Böden verbessern und die Artenvielfalt erhöhen.
Regenerative Landwirtschaft sei mehr als «Bio», sagt LaSalle. Pflugloser Anbau, Mulchen mit Zwischenfrüchten, Misch- statt Monokulturen, das und mehr gehöre dazu. Etwa eine kluge Bewirtschaftung von Weidegründen, in die stickstoffbindende Leguminosen eingesät werden. Gräser könnten mit ihrem gewaltigen unterirdischen Wurzelwerk gigantische Mengen Kohlenstoff bis zu vier Meter hinab in die Erde bringen. US-Farmer probieren die neuen Methoden derzeit aus. In einem gleichnamigen Film auf «Vimeo» schwärmen die «Soil Carbon Cowboys», dass ihre Böden, Tiere und Pflanzen gesünder werden und sie selbst jede Menge Zeit und Geld sparen.
Unter dem Titel «Soil Carbon Restoration: Can Biology do the Job?» führt Jack Kittredge, Politikdirektor der Northeast Organic Farming Association (NOFA), in einem «White Paper» die Potenziale des regenerativen Anbaus aus. Jeder und jede kann dabei mitmachen und eigenhändig Böden wiederaufbauen, unter anderem mit Pflanzenkohle und der Terra-Preta-Technik.
Ronnie Cummins vom US-Verband «Organic Consumers Association» schwärmte denn auch jüngst in einem Artikel der Online-Zeitung «Truthout» von der «Regenerativen Revolution», weil sie Böden-, Nahrungs- und Gesundheitskrisen gleichzeitig lösen könne. Wenn man die Erderwärmung unter zwei Grad plus halten wolle, müsse man jährlich global mindestens 0,4 Prozent des atmosphärischen Kohlenstoffes in die Erde zurückbringen. Das sei auf diesem Wege erreichbar, gleichzeitig könne man damit «hunderte von Millionen ländlicher (und urbaner) Jobs» schaffen.
Dafür sei es nötig, eine weltweite Koalition von Nahrungs-, Wald- und Klimabewegungen zusammenzubringen, eine «massive Graswurzelarmee von Erd-Regenerierenden: drei Milliarden Kleinbauern und Dorfbewohnerinnen, Rancher, Hirten, Waldbewohnerinnen, Stadtgärtner und indigene Gemeinden – assistiert von mehreren Milliarden bewussten Konsumenten und urbanen Aktivistinnen.» Auch der Papst wird sich hier sicherlich gern einreihen, mit seiner Umwelt-Enzyklika «Laudato Si» unter dem Arm.
www.nofamass.org/content/soil-carbon-restoration-can-biology-do-job
Der US-Agrarwissenschaftler Timothy LaSalle vom renommierten Rodale Institute in Pennsylvania hat das Konzept des regenerativen Landbaus massgeblich mitgeprägt. Es gebe eine billige und überall anwendbare Methode für planetarisches «Geo-Engineering», so LaSalle kürzlich bei einem Vortrag in Berlin, das sei die Photosynthese. Sie verwandelt CO2 in Kohlenstoff und bringe ihn über pflanzliche Wurzelwerke in die ausgelaugte Erde zurück, wo er eine zentrale Rolle für die Förderung des Bodenlebens und der Humusbildung spielt. Mit regenerativem Landbau könne man dadurch gesunde Lebensmittel produzieren, die Wasserhaltefähigkeit der Böden verbessern und die Artenvielfalt erhöhen.
Regenerative Landwirtschaft sei mehr als «Bio», sagt LaSalle. Pflugloser Anbau, Mulchen mit Zwischenfrüchten, Misch- statt Monokulturen, das und mehr gehöre dazu. Etwa eine kluge Bewirtschaftung von Weidegründen, in die stickstoffbindende Leguminosen eingesät werden. Gräser könnten mit ihrem gewaltigen unterirdischen Wurzelwerk gigantische Mengen Kohlenstoff bis zu vier Meter hinab in die Erde bringen. US-Farmer probieren die neuen Methoden derzeit aus. In einem gleichnamigen Film auf «Vimeo» schwärmen die «Soil Carbon Cowboys», dass ihre Böden, Tiere und Pflanzen gesünder werden und sie selbst jede Menge Zeit und Geld sparen.
Unter dem Titel «Soil Carbon Restoration: Can Biology do the Job?» führt Jack Kittredge, Politikdirektor der Northeast Organic Farming Association (NOFA), in einem «White Paper» die Potenziale des regenerativen Anbaus aus. Jeder und jede kann dabei mitmachen und eigenhändig Böden wiederaufbauen, unter anderem mit Pflanzenkohle und der Terra-Preta-Technik.
Ronnie Cummins vom US-Verband «Organic Consumers Association» schwärmte denn auch jüngst in einem Artikel der Online-Zeitung «Truthout» von der «Regenerativen Revolution», weil sie Böden-, Nahrungs- und Gesundheitskrisen gleichzeitig lösen könne. Wenn man die Erderwärmung unter zwei Grad plus halten wolle, müsse man jährlich global mindestens 0,4 Prozent des atmosphärischen Kohlenstoffes in die Erde zurückbringen. Das sei auf diesem Wege erreichbar, gleichzeitig könne man damit «hunderte von Millionen ländlicher (und urbaner) Jobs» schaffen.
Dafür sei es nötig, eine weltweite Koalition von Nahrungs-, Wald- und Klimabewegungen zusammenzubringen, eine «massive Graswurzelarmee von Erd-Regenerierenden: drei Milliarden Kleinbauern und Dorfbewohnerinnen, Rancher, Hirten, Waldbewohnerinnen, Stadtgärtner und indigene Gemeinden – assistiert von mehreren Milliarden bewussten Konsumenten und urbanen Aktivistinnen.» Auch der Papst wird sich hier sicherlich gern einreihen, mit seiner Umwelt-Enzyklika «Laudato Si» unter dem Arm.
www.nofamass.org/content/soil-carbon-restoration-can-biology-do-job
13. Dezember 2015
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