Lobbypedia: den Lobbys auf der Spur
Während der Lobbyismus ganze Armeen beschäftigt, bleibt die Lobbykritik spärlich. Das möchte das neue Online-Verzeichnis Lobbypedia ändern: «Wir betreiben Lobbyismus, um den Lobbyismus einzudämmen», sagt der Projektleiter Elmar Wigand im Interview mit Telepolis. Lobbypedia will Licht ins Dickicht der Interessenvertretung bringen. Damit das Verzeichnis nicht selbst vom Lobbyismus geschluckt wird, erfolgt die Finanzierung ausschliesslich über private Spenden und Stiftungen. Anders als bei Wikipedia betreibt eine Redaktion die Webseite – zurzeit werden noch Redakteurinnen und Redakteure gesucht. Die Plattform ist ausdrücklich nicht neutral: «Wir haben ein klares Interesse – wir wollen eine Politik, die sich am Allgemeinwohl orientiert.»
Ein Monat nach der Einweihung des Portals sind bereits zahlreiche Artikel nachzulesen – meist unspektakulär, aber allemal wissenswert. «Wir sind nicht Wikileaks und es ist sicher keine grosse Sensation, was wir hier präsentieren.» Da ist zum Beispiel die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft: Was im ersten Augenblick wie ein laues sozialdemokratisches Programm klingt, ist in Wirklichkeit ein durch und durch neoliberales Projekt der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektroindustrie.
Webseite: www.lobbypedia.de
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