Multis unter Druck
Seit Jahrzehnten kämpfen NGOs gegen Konzerne und setzen sich für Menschenrechte und Umweltschutz ein. Der Journalist Markus Mugglin fokussiert sich in seinem Buch «Konzerne unter Beobachtung» auf diese Auseinandersetzungen. Dabei analysiert er Reaktionsformen von multinationalen Unternehmen auf Druck der Zivilgesellschaft und fragt, was Kampagnen von NGOs bisher in Sachen Arbeitsbedingungen und Umweltschutz erreichten.
Markus Mugglin, Sie schreiben dass Konzerne mit neuen Strategien auf die Kritik von NGOs reagieren. Was sind das für Strategien?
Markus Mugglin: Ökologische und soziale Nachhaltigkeit spielen heute eine grössere Rolle als noch in den 1990er-Jahren. Auch blocken multinationale Unternehmen Vorwürfe nicht mehr immer nur ab, sondern reagieren häufiger auf Kritik und ergreifen zum Beispiel wie Nestle Massnahmen gegen Kinderarbeit.
Was hat sich dadurch geändert?
Aufs Ganze gesehen trotzdem noch recht wenig. Nachhaltige Finanzanlagen nehmen zwar stark zu, decken aber trotzdem nur eine kleine Nische im gesamten Anlagemarkt ab. Wirkliche Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit bietet noch immer nur eine Minderheit der Unternehmen. Auch orientieren sich erst Wenige an den von der UNO gutgeheissenen Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Was für Handlungsmöglichkeiten hat die Zivilgesellschaft von heute?
Das Ansehen eines Unternehmens hängt davon ab, wie es in der Öffentlichkeit beurteilt wird. Öffentliche Kritik schadet dem Ruf und kann sich negativ auf den Geschäftsgang auswirken. Wenn es also zu Veränderungen kommt, dann infolge öffentlichen Drucks. Entscheidend ist es also, dass die Zivilgesellschaft, oder eine NGO als deren mögliche Organisationsform, konstanten Druck ausübt. Sonst ändert sich wenig.
Und was für Möglichkeiten habe ich als Einzelperson?
Im Vordergrund steht das Einkaufsverhalten. Fair einkaufen wirkt. Das zeigt die Entwicklung von fair gehandelten Produkten. Deren Umsatz hat stark zugenommen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich an Kampagnen zivilgesellschaftlicher Organisationen zu beteiligen.
Markus Mugglin, geboren 1947, ist ein Schweizer Journalist und Ökonom mit Spezialisierung auf internationale Wirtschafts- und Entwicklungsfragen. 25 Jahre lang war er für das Radio SRF tätig.
Markus Mugglin: Konzerne unter Beobachtung - was NGO-Kampagnen bewirken können. Rotpunktverlag, 2016.208 S., KlappenbroschurISBN 978-3-85869-706-6CHF 23.-Homepage: https://rotpunktverlag.ch/titel/konzerne-unter-beobachtung-0580798f d87f-438c-a332-3d0d8704c893
Markus Mugglin, Sie schreiben dass Konzerne mit neuen Strategien auf die Kritik von NGOs reagieren. Was sind das für Strategien?
Markus Mugglin: Ökologische und soziale Nachhaltigkeit spielen heute eine grössere Rolle als noch in den 1990er-Jahren. Auch blocken multinationale Unternehmen Vorwürfe nicht mehr immer nur ab, sondern reagieren häufiger auf Kritik und ergreifen zum Beispiel wie Nestle Massnahmen gegen Kinderarbeit.
Was hat sich dadurch geändert?
Aufs Ganze gesehen trotzdem noch recht wenig. Nachhaltige Finanzanlagen nehmen zwar stark zu, decken aber trotzdem nur eine kleine Nische im gesamten Anlagemarkt ab. Wirkliche Transparenz in Sachen Nachhaltigkeit bietet noch immer nur eine Minderheit der Unternehmen. Auch orientieren sich erst Wenige an den von der UNO gutgeheissenen Prinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte.
Was für Handlungsmöglichkeiten hat die Zivilgesellschaft von heute?
Das Ansehen eines Unternehmens hängt davon ab, wie es in der Öffentlichkeit beurteilt wird. Öffentliche Kritik schadet dem Ruf und kann sich negativ auf den Geschäftsgang auswirken. Wenn es also zu Veränderungen kommt, dann infolge öffentlichen Drucks. Entscheidend ist es also, dass die Zivilgesellschaft, oder eine NGO als deren mögliche Organisationsform, konstanten Druck ausübt. Sonst ändert sich wenig.
Und was für Möglichkeiten habe ich als Einzelperson?
Im Vordergrund steht das Einkaufsverhalten. Fair einkaufen wirkt. Das zeigt die Entwicklung von fair gehandelten Produkten. Deren Umsatz hat stark zugenommen.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich an Kampagnen zivilgesellschaftlicher Organisationen zu beteiligen.
Markus Mugglin, geboren 1947, ist ein Schweizer Journalist und Ökonom mit Spezialisierung auf internationale Wirtschafts- und Entwicklungsfragen. 25 Jahre lang war er für das Radio SRF tätig.
Markus Mugglin: Konzerne unter Beobachtung - was NGO-Kampagnen bewirken können. Rotpunktverlag, 2016.208 S., KlappenbroschurISBN 978-3-85869-706-6CHF 23.-Homepage: https://rotpunktverlag.ch/titel/konzerne-unter-beobachtung-0580798f d87f-438c-a332-3d0d8704c893
16. Mai 2017
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