Lohnarbeit für alle
Seit Jahrzehnten funktioniert die soziale Marktwirtschaft in der lateinischen Schweiz und integriert systematisch Personen mit Gesundheitsproblemen in den ersten Arbeitsmarkt. Ein altes Modell bewährt sich auch in Zeiten der Marktdominanz über Menschenschicksale.
Arbeit kann mithelfen, Individuen in die Gesellschaft zu integrieren. Lohnarbeit erzeugt Einkommen auch für Menschen, für die sonst Sozialversicherungen und Sozialhilfen aufkommen müssten. IPT (französisch «Intégration pour Tous», Integration für alle) heisst eine nicht gewinnorientierte Stiftung in der lateinischen Schweiz (www.stiftung-ipt.ch), die Menschen mit gesundheitlichen Problemen die Möglichkeit zur beruflichen Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt bietet. Im Jahr 2006 erhielten so von rund 2000 BewerberInnen fast 40% eine neue Festanstellung.
Soziale Unternehmerschaft
IPT entstand 1972 in Genf. Die Stiftung wurde bisher in der Romandie und im Tessin durch die Vernetzung von rund 7000 Unternehmen in der Privatwirtschaft breit unterstützt. Dieses Gesellschaftsprojekt einer sozial aufgeschlossenen Arbeitgeberschaft soll nun auch in der Deutschschweiz mit einer Niederlassung in Zürich mehr Rückhalt finden. «Wir arbeiten wie Ameisen und tragen so Anstellungsmöglichkeiten zusammen», sagt Christine Théodoloz-Walker, Geschäftsleiterin von IPT. Den gesundheitlich Angeschlagenen soll eine gute Hoffnung auf eine feste Anstellung im primären Arbeitsmarkt zu Normalbedingungen geboten werden. Schluss darum mit Anstellungen in einem sekundären Arbeitsmarkt, mit systematischem Lohndumping und einer monstruösen Kontrollbürokratie des «Workfare».
Vermittlung für jeden Einzelfall
IPT praktiziert ein Konzept, bei dem die Unterstützung individuell erfolgt. Zwang und finanzielle Repressionen kennt IPT nicht. Wer aus dem Vermittlungssystem fällt, wird nicht noch ein zweites Mal für die Erwerbslosigkeit bestraft, wie es die bestehende Arbeitslosenversicherung in ihrem Kontroll- und Sanktionssystem vorsieht.
IPT versucht aus Überzeugung, die Eigenverantwortung der Erwerbslosen zu stärken. Das mag ideologisch tönen. Solange IPT jedoch sichtbare Erfolge im Stellenfinden bewirkt und eine bürokratische Entmündigung ausschliesst – welche gesundheitlich angeschlagene und von Arbeitslosigkeit betroffene Person könnte schon dagegen sein? Es wäre zu wünschen, dass sich die Arbeitgeberschaft nicht nur um Versicherte der Invalidenversicherung (IV), sondern mit ihrem effizienten Vermittlungsmodell ebenso stark um Versicherte der allgemeinen Arbeitslosenversicherung (ALV) kümmert. Das würde Sozialkosten senken, Menschlichkeit fördern und zur gesellschaftlichen Entkrampfung durch praktizierte Sozialpartnerschaft führen.
Ignaz Vogel, Mediendienst «Hälfte»
[email protected]
Stiftung IPT
Arbeit kann mithelfen, Individuen in die Gesellschaft zu integrieren. Lohnarbeit erzeugt Einkommen auch für Menschen, für die sonst Sozialversicherungen und Sozialhilfen aufkommen müssten. IPT (französisch «Intégration pour Tous», Integration für alle) heisst eine nicht gewinnorientierte Stiftung in der lateinischen Schweiz (www.stiftung-ipt.ch), die Menschen mit gesundheitlichen Problemen die Möglichkeit zur beruflichen Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt bietet. Im Jahr 2006 erhielten so von rund 2000 BewerberInnen fast 40% eine neue Festanstellung.
Soziale Unternehmerschaft
IPT entstand 1972 in Genf. Die Stiftung wurde bisher in der Romandie und im Tessin durch die Vernetzung von rund 7000 Unternehmen in der Privatwirtschaft breit unterstützt. Dieses Gesellschaftsprojekt einer sozial aufgeschlossenen Arbeitgeberschaft soll nun auch in der Deutschschweiz mit einer Niederlassung in Zürich mehr Rückhalt finden. «Wir arbeiten wie Ameisen und tragen so Anstellungsmöglichkeiten zusammen», sagt Christine Théodoloz-Walker, Geschäftsleiterin von IPT. Den gesundheitlich Angeschlagenen soll eine gute Hoffnung auf eine feste Anstellung im primären Arbeitsmarkt zu Normalbedingungen geboten werden. Schluss darum mit Anstellungen in einem sekundären Arbeitsmarkt, mit systematischem Lohndumping und einer monstruösen Kontrollbürokratie des «Workfare».
Vermittlung für jeden Einzelfall
IPT praktiziert ein Konzept, bei dem die Unterstützung individuell erfolgt. Zwang und finanzielle Repressionen kennt IPT nicht. Wer aus dem Vermittlungssystem fällt, wird nicht noch ein zweites Mal für die Erwerbslosigkeit bestraft, wie es die bestehende Arbeitslosenversicherung in ihrem Kontroll- und Sanktionssystem vorsieht.
IPT versucht aus Überzeugung, die Eigenverantwortung der Erwerbslosen zu stärken. Das mag ideologisch tönen. Solange IPT jedoch sichtbare Erfolge im Stellenfinden bewirkt und eine bürokratische Entmündigung ausschliesst – welche gesundheitlich angeschlagene und von Arbeitslosigkeit betroffene Person könnte schon dagegen sein? Es wäre zu wünschen, dass sich die Arbeitgeberschaft nicht nur um Versicherte der Invalidenversicherung (IV), sondern mit ihrem effizienten Vermittlungsmodell ebenso stark um Versicherte der allgemeinen Arbeitslosenversicherung (ALV) kümmert. Das würde Sozialkosten senken, Menschlichkeit fördern und zur gesellschaftlichen Entkrampfung durch praktizierte Sozialpartnerschaft führen.
Ignaz Vogel, Mediendienst «Hälfte»
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Stiftung IPT
28. Januar 2008
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