Unterschätztes Immergrün
Er ist als Schmarotzer verrufen, doch der Efeu erfüllt wichtige ökologische Funktionen: als Sonnenschutz, Wärmeisolator, Tankstelle und Versteck. Und dabei wird er auch noch uralt.
Im Winter fällt eine Pflanze im Wald besonders auf: der Gemeine Efeu (Hedera helix). Sie ist eine der wenigen einheimischen immergrünen Pflanzen – und eine stark unterschätzte. Denn der Efeu erfüllt im Wald rund ums Jahr wichtige Funktionen: Im Frühling bietet er ideale Nistplätze für verschiedene Vögel, im Sommer finden zahlreiche Insekten in ihm Unterschlupf, und durch seine Blüte im September und Oktober wird er zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Wildbienen. Jetzt im Winter reifen die Früchte des Efeus heran, und so haben die Vögel bis im Frühling einen Vorrat an frischen Beeren.
Entgegen der landläufigen Meinung schadet der Efeu einem gesunden, ausgewachsenen Baum auch nicht. Im Gegenteil^: Efeu am Stamm schützt den Baum vor Sonnenbrand und Frost. Der Efeu nutzt den Gast-Baum lediglich als Kletterhilfe und hält sich an ihm mit Haftwurzeln fest. Er ist aber kein Schmarotzer, zapft also den Baum nicht an, sondern nutzt seine eigenen, im Boden verankerten Wurzeln, um an Wasser und Nährstoffe zu gelangen.
Übrigens: Wussten Sie, dass Efeu uralt werden kann? Bis zu 450 Jahre sind möglich. Dabei kann er über 20 Meter hoch klettern und Ranken von 30 Zentimetern Durchmesser ausbilden. Solch eindrückliche Exemplare kommen in den bewirtschafteten Wäldern kaum noch vor. In den Thurauen im Kanton Zürich gibt es zum Glück noch ein paar davon.
(Quelle: Stiftung PanEco)
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