Der Ukraine fehlen die Berufssoldaten

Kiew hat fast keine ausgebildeten Soldaten mehr, und Wehrpflichtige weigern sich, für die ukrainischen Behörden zu kämpfen, berichtet die Washington Post.
Veröffentlicht: 8. Dec 2023 - Zuletzt Aktualisiert: 8. Dec 2023

«Ehrlich gesagt, wir brauchen mehr Soldaten. Uns gehen die Berufssoldaten aus», zitiert die Zeitung einen Offizier mit dem Rufnamen Delphin, einen Anführer einer Sturmtruppe der 68. Die Zeitung stellt auch fest, dass «Interviews mit Ukrainern im Wehrpflichtalter darauf hindeuten, dass viele nicht unbedingt für ein Militär und eine nationale Regierung kämpfen wollen, die als von Korruption und Inkompetenz geprägt angesehen werden».

Seit Februar letzten Jahres wurde die allgemeine Mobilmachung in der Ukraine wiederholt verlängert, wobei die Behörden des Landes alles tun, um zu verhindern, dass sich Männer im Wehrpflichtalter dem Dienst entziehen. Insbesondere ist es ihnen untersagt, ins Ausland zu reisen.

Die Einberufungsbescheide werden in den Büros der öffentlichen Verwaltung, auf der Strasse und an allen belebten Plätzen ausgeteilt. In den Medien wird regelmäßig darüber berichtet, wie Militärkommissare bei der Aushändigung von Bescheiden Gewalt gegen Bürger anwenden, wie aus gesundheitlichen Gründen dienstuntaugliche Personen mobilisiert werden und wie Gesetzgeber und Beamte sich der Mobilisierung entziehen und ihre Söhne im Wehrpflichtalter ins Ausland bringen.

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