79 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki: Für Abrüstung und nukleare Entspannung

Die Welt gedenkt der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am 6. August 1945. Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen (ICAN) nimmt diesen Tag zum Anlass, um an die verheerenden Auswirkungen von Atomwaffen zu erinnern und erneut die dringende Notwendigkeit nuklearer Abrüstung zu betonen.

Die Bombe von Nagasaki. Foto: Wikipedia

Im Jahr 1945 forderten die Abwürfe über 200.000 Menschenleben und hinterließen eine Spur der Zerstörung sowie langfristige gesundheitliche Folgen. Fast acht Jahrzehnte später ist die Bedrohung durch Atomwaffen akuter denn je. Die jüngsten geopolitischen Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt, im Nahen Osten sowie durch die zunehmenden Spannungen im Pazifikraum, zeigen deutlich, dass die Gefahr eines nuklearen Einsatzes real ist.

„Die aktuelle globale Lage erinnert uns daran, dass die Gefahr eines nuklearen Konflikts keineswegs der Vergangenheit angehört“, sagt Clara Trommer, Vorstandsmitglied von ICAN Deutschland. „Wir befinden uns bereits inmitten einer Eskalationsspirale, die katastrophale Folgen für die gesamte Menschheit haben könnte, spätestens wenn sie nuklear eskaliert.“

ICAN Deutschland ruft die Bundesregierung und die internationale Gemeinschaft auf, entschlossene Schritte zur nuklearen Abrüstung zu unternehmen und den Vertrag über das Verbot von Atomwaffen (AVV) zu ratifizieren und umzusetzen. Der AVV, der 2021 in Kraft trat, bietet einen völkerrechtlichen Rahmen zur Abschaffung von Atomwaffen und wurde bisher von 93 Staaten unterzeichnet – Deutschland gehört bislang nicht zu den Unterzeichnerstaaten.

„Es ist an der Zeit, dass Deutschland seiner Verantwortung gerecht wird, zum Beispiel indem es den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet und ratifiziert“, so Clara Trommer weiter. „Nur mit diesem klaren rechtlichen Rahmen und glaubhaften Regierungen, die deeskalierend vorangehen, können wir die Welt sicherer machen.“

Es finden auch in diesem Jahr viele Gedenkveranstaltungen statt. Eine Übersicht finden Sie hier: Termine zu Hiroshimatag | Netzwerk Friedenskooperative.

Roxane Steiger von der «Allianz für ein Atomwaffenverbot» schreibt dazu:

Die Ereignisse in Hiroshima/Nagasaki mahnen uns bis heute: Eine solche Katastrophe, die unermessliche Zerstörung und Leid über mehrere Generationen mit sich bringt, darf sich niemals wiederholen. Deshalb gehören Atomwaffen weltweit verboten. Genau das hat der Atomwaffenverbotsvertrag der UNO zum Ziel. Dabei liegt der Einsatz für nukleare Abrüstung in der Verantwortung aller Staaten. Dass sich der Bundesrat noch immer weigert, diesem Vertrag beizutreten, erscheint insbesondere am heutigen Tag als Hohn gegenüber den Opfern von Atomwaffeneinsätzen. 
Um die Schweiz zum Beitritt zum Atomwaffenverbotsvertrag zu bringen, sammeln wir seit knapp einem Monat Unterschriften für die Atomwaffenverbots-Initiative. Am 31. August gehen wir in der ganzen Schweiz auf die Strasse, um bei der Unterschriftensammlung so richtig vorwärts zu kommen. Hierfür brauchen wir jetzt deine tatkräftige Unterstützung!


Hier kann man sich an der Initiative beteiligen, durch Unterschriften-sammeln oder spenden: https://go.atomwaffenverbot.ch/signup/82

GSOA


International Campaign to Abolish Nuclear Weapons
Die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Nuklearwaffen (ICAN) ist eine globale Organisation, die sich bemüht, Menschen auf der ganzen Welt zu mobilisieren, ihre Regierungen zu inspirieren, zu überzeugen und unter Druck zu setzen, Verhandlungen für einen umfassenden Nuklearwaffenverbotsvertrag durchzusetzen. Seitdem die Organisation 2007 gegründet wurde, hat sie weltweit 500 Partnerorganisationen in 103 Ländern dazugewonnen. www.icanw.org

06. August 2024
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