Palästina: Siedler in Nablus haben grünes Licht für Gewalt 
Das Good Shepherd Collective startet die Kampagne «Dem Rassismus die Mittel entziehen»

Im Vorfeld des Ramdan verschärfen israelische Streitkräfte und Siedler die Gewalt gegen palästinensische Gemeinden überall. Die Eskalationen haben mit der neuen rechten israelischen Regierung zugenommen. Viele ihrer NGOs erhalten Gelder durch westliche Staaten und Organisationen.
Letzte Woche stürmten israelische Streitkräfte am helllichten Tag Nablus, drangen in einen belebten Markt im Zentrum der Stadt ein und töteten insgesamt elf Menschen. Unter den Ermordeten waren ein Junge, der vor dem Beschuss floh, zwei ältere Männer und Palästinenser, die dem organisierten Widerstand angehörten. Die israelischen Streitkräfte verletzten bei diesem Massaker mehr als hundert weitere Palästinenser, indem sie Tränengas einsetzten und mit scharfer Munition schossen.
In den folgenden Tagen stieg die Zahl der Palästinenser, die von den israelischen Streitkräften getötet wurden, weiter an. Anwohner teilten Clips von Drohnen aus der Luft, von Soldaten im Zentrum ihrer Stadt, von scharfer Munition und Tränengas. Es handelte sich um einen Angriff auf eine Grossstadt zu einem Zeitpunkt, an dem die israelischen Streitkräfte wussten, dass die Gegend überfüllt und belebt sein würde. 
Es war nur der jüngste Angriff in einer Reihe von Anschlägen. Seit Anfang des Jahres haben die israelischen Streitkräfte auch in Jericho und Jenin Angriffe verübt, bei denen insgesamt mehr als fünfzehn Menschen getötet wurden, um den palästinensischen Widerstand zu brechen.
Israelische Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens haben sich beeilt, sich von diesem unbestreitbar unmenschlichen Angriff auf Palästinenser jeglicher Couleur zu distanzieren - Netanjahu forderte die Bürger dazu auf, «das Gesetz nicht in die eigenen Hände zu nehmen». Erst vor einem Monat hatte er sich allerdings dafür eingesetzt, dass Israelis leichter Zugang zu Waffen erhalten. 
Die anhaltenden und zunehmenden Angriffe israelischer Siedler und Streitkräfte sind die jüngste Form der kolonialen Gewalt Israels, die darauf abzielt, die Palästinenser durch Ressourcendiebstahl und Gewalt gewaltsam aus ihrer Heimat zu vertreiben. 
Die Internationale Beobachterin Lara Kilani vom Good Shepherd Collective: «Die Palästinenser brauchen Verbündete im Ausland, um den Akteuren, die die Zerstörung betreiben, die Ressourcen zu entziehen. Das  Good Shepherd Collective hat gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort die Kampagne «Defund Racism» ins Leben gerufen haben. Denn Solidarität, die in Form von Worten und mitfühlenden Gesten bleibt, reicht nicht mehr aus.»