Papier-Belohnung für den Exportweltmeister

Haben Sie sich auch schon über das seltsame ökonomische Dogma gewundert, nachdem alle Nationen ihr Heil in einer Steigerung der Exporte suchen. Zum Einen ist ein Exportüberschuss aller Länder theoretisch und praktisch unmöglich. Zum Andern werden solche Ungleichgewichte nicht mit realen Werten bezahlt, sondern mit Papiergeld, einem Versprechen an die Zukunft, das nicht eingehalten werden kann.
Es muss einen zum Jahreswechsel positiv stimmen, wenn solche Erkenntnisse eine breite Masse erreichen, auch wenn sie im Falle des über 90-jährigen Helmut Schmidt, dem ehemaligen Regierungschef von Deutschland – bis vor kurzem Exportweltmeister – stammen:


«Ich frage mich, ob dieser Profit wirklich ein Profit ist. Ich frage mich, ob es wirklich Gewinn bringend ist, andauernd Leistungsbilanzüberschüsse aufzubauen. Langfristig ist das kein Gewinn. Es bedeutet, dass man Waren verkauft und dafür nur Papiergeld erhält. Das wird später abgewertet, und man muss es abschreiben. So hält man Güter von der eigenen Nation fern, die sonst hätten konsumiert werden können.»

Interview mit dem Handelsblatt vom 7. Dezember 2010:http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/interview-mit-helmut-schmidt-angela-merkel-agiert-nicht-sehr-geschickt;2706749;0
30. Dezember 2010
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