Pionierin der Umweltbewegung

Am 14. April vor 50 Jahren, also 1964, starb die amerikanische Biologin Rachel Carson. Sie erlag, nur knapp 57 Jahre alt, einer Krebserkrankung. Wenn wir uns heute an sie zurückerinnern, dann haben wir sie meist als Autorin von Silent Spring (deutsch: Der stumme Frühling) vor Augen, einem Buch, in dem sie 1962 als mutige Kämpferin das Tun des «Pestizid-Establishments» in den USA anprangerte.

Dieses, ein Konglomerat von chemischer Industrie, Behörden und Hochschulinstituten, war der Meinung, Insektenplagen liessen sich am besten mit einem grossflächigen chemischen Giftkrieg lösen. Unliebsame Nebeneffekte wie tote Fische und Vögel waren in Kauf zu nehmen. Der Aufruhr, der auf die Publikation des Buches folgte, rüttelte die Öffentlichkeit auf, verunsicherte die Politik und die Wissenschaft und verärgerte die Industrie.



Dabei sollte nicht in Vergessenheit geraten, dass Carson eigentlich Meeresbiologin war und in den 20 Jahren vorher schon drei Bücher über das Meer geschrieben hatte, allesamt Bestseller. In ihnen entwickelte sie eine zutiefst ökologische Sichtweise zu einer Zeit, da die Ökologie noch kaum ein anerkanntes wissenschaftliches Fach war. Sie pflegte auch nicht den von der Wissenschaft geforderten gefühllos-trockenen Stil, sondern liess immer ein emotionales Engagement mitschwingen, sodass ihre Werke stets eine Art Kombination von Wissenschaft und Poesie darstellten.



Mit Silent Spring kann der Beginn der Umweltbewegung in den USA in Verbindung gebracht werden. Diese nahm politischen Einfluss mit dem Resultat, dass in den 1970er Jahren das amerikanische Umweltschutzamt (EPA) entstand und die schlimmsten Gifte (wie z.B. DDT) verboten wurden. Die meisten anderen westlichen Länder folgten. Damit wurde Schlimmeres verhindert, aber man darf sich nicht täuschen lassen, seither ist die grüne Welle, jedenfalls soweit sie die Chemie betrifft, verebbt, und die Vergiftung der Umwelt hat ihre Fortset- zung gefunden, einfach mit weniger auffälligen, «sanfteren» Chemikalien. Auf die Entwicklung seit 1962 wird im Buch in einem Epilog eingegangen.




Einladung zu einer Buchvernissage
Dieter Steiner:
Rachel Carson. Pionierin der Ökologiebewegung. Eine Biographie. 360 Seiten, 19.95 Euro, ca. 30 Fr., erschienen im April 2014 beim oekom Verlag, München
Ort: Gemeinschaftszentrum Hottingen, Gemeindestrasse 54, 8032 Zürich
Zeit: Freitag, 13. Juni 2014, Türöffnung 17.45, Beginn 18.15, Präsentation ca. 50 Minuten, gefolgt von einem Apéro
Die Präsentation wird eingerahmt von Obertongesang (Marco Bähler, Nils Castrischer, Heinz Eichenberger, D.S.)
Anmeldung bitte unter Angabe der Anzahl Personen bis 7. Juni 2014:
Dieter Steiner, Drusbergstrasse 39, 8032 Zürich, oder [email protected], oder 044 251 88 61