Pro Natura: Vogelschutz in Gefahr

Der Bund will in der Wasser- und Zugvogelreservats-Verordnung zulassen, dass Vögel in Schutzgebieten von nationaler und internationaler Bedeutung gejagt werden.

Bei der Teilrevision der Verordnung über die Wasser- und Zugvogelreservate (WZVV) soll neu die Regulierung von allen jagdbaren Tierarten erlaubt werden, also auch von Vögeln. Bis heute ist nur die Regulierung von jagdbaren Säugetieren zulässig. Pro Natura lehnt diese Neuerung klar ab.

Schutzgebiete sollen schützen
In den Schutzgebieten muss der Schutz der Wasser- und Zugvögel laut der Organisation absolute Priorität haben. Der Revisionsvorschlag, sollte er so abgesegnet werden, führe zu einer deutlichen Verschlechterung des Vogelschutzes in der Schweiz. Wasser- und Zugvogelreservate haben bekanntlich für die Erhaltung dieser Arten eine enorme Bedeutung.

Vögel als Sündenböcke
Die Forderung geht auf den Konflikt um die Kormoran- und Gänsesäger-Bestände zurück. Die Ursache für den Rückgang einiger Fischbestände, den die Fischer monieren, liege, so Pro Natura, im über weite Strecken desolaten Zustand unserer Fliessgewässer und nicht bei den fischfressenden Vögeln. Fischbestände müssten anders als mit einer Jagd auf Vögel in ihren Rückzugsgebieten erhalten werden, nämlich durch ökologischere Wasserkraftnutzung und Bach- und Flussrenaturierungen.

Positiv bewertet Pro Natura die Aufnahme von acht neuen Schutzgebieten in das nationale Inventar, auch wenn noch einige für gefährdete Vogelarten bedeutende Gebiete nicht im Inventar auftauchten.

Mehr Informationen:

http://www.pronatura.ch/content/index.php?lang=1

http://www.parlament.ch
03. Oktober 2008
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