Pumpspeicherkraftwerke – wie aus schmutziger Energie Wasserstrom wird

Wer die natürliche Wasserkraft nutzt, produziert saubere Energie. Trotzdem ist der schlussendlich konsumierte Wasserstrom nicht immer klimafreundlich – schreibt die Schweizerische Energie-Stiftung (SES) in einer Medienmitteilung. Der Grund dafür liegt im Pumpsystem, das in der Schweiz zurzeit 40 Wasserkraftwerke einsetzen. Gemäss SES fressen die Pumpspeicherkraftwerke mehr Strom als sie herstellen. Weshalb setzen sie Stromproduzenten trotzdem ein?
Wasser fliesst zur Stromproduktion durch Turbinen von einem Oberbecken in ein Unterbecken. Pumpwerke erlauben den Herstellern, zusätzlich zum natürlichen Fluss Strom zu produzieren: Sie pumpen bereits turbiniertes Wasser vom unteren ins obere Staubecken, was wiederum Strom braucht. Dieser Bedarf wird hauptsächlich mit schmutziger Energie aus ausländischen Atom- und Kohlekraftwerken gedeckt. Um eine Klimawattstunde Strom mit einem Pumpspeicherkraftwerk zu produzieren, sind gemäss SES 1.3 Klimawattstunden Pumpenergie nötig. Das Geschäft damit ist nur rentabel, weil der allzeit lieferbare Wasserstrom teurer ist als der in die Pumpen eingespeiste Strom. Die Kraftwerke kaufen billige Energie und verkaufen teuren Wasserstrom. Sie pumpen meist mit dem Billigstrom der Nacht, während sie den scheinbar veredelten Wasserstrom zu den Spitzenzeiten mittags und abends verkaufen. Ein Grossteil davon fliesst ins Ausland, wohingegen schmutziger Strom importiert wird.
Die Pumpspeicherkraftwerke seien klimaschädlich und vernichteten Strom, hält die SES fest und wehrt sich gegen einen geplanten Ausbau.

Weitere Informationen: www.energiestiftung.ch

SES Fachtagung: 28. August 2009, Technopark Zürich Themen: Klimawandel, Erdölknappheit und Wirtschaftskrise