Reinhard Kahl – Archivar der Zukunft

Der Erziehungswissenschaftler, Journalist und Filmemacher sammelt Beweise, dass Schulen auch anders sein können. Beweise, dass Lernen auf Befehl nicht funktioniert, sondern überall da gelingt, wo Begeisterung geweckt und Individualisierung nicht verhindert sondern gefördert wird. Seine Beweissammlung sind Texte und Filme über die vielen Schulen, die neue Wege wage
Reinhard Kahls Beweismaterial ist mittlerweile so umfang- und aufschlussreich, dass er damit locker jeden Prozess gegen Anwälte konservativer Schulmodelle gewinnen würde. Sein Werk  nennt er «Archiv der Zukunft», denn es geht ja darum, wie wir heute über die Schulen Zukunft gestalten.

Reinhard Kahls Film «Treibhäuser der Zukunft – wie Schulen in Deutschland gelingen» stiess auf ein gewaltiges Echo. Damit all diese Reaktionen nicht verhallen, sondern zu einer wachsenden Bewegung werden, gründete er  2007 mit einigen Gleichgesinnten das Netzwerk «Archiv der Zukunft» (ADZ). «Schule neu denken» ist die Idee – mitdenken sollen möglichst viele.

An den Kongressen versammeln sich jeweils weit mehr Interessierte als die 1500 Mitglieder des Netzwerks. Erziehungswissenschaftler, Hirnfoscher und Pädagogen, innovative Schulpioniere und Schülerinnen selber referieren, diskutieren experimentieren – alle lernen voneinander und kreieren gemeinsam neue Ideen. Mittlerweile haben 13 ADZ-Regionalgruppen in ganz Deutschland eigene Projekte und Initiativen gestartet.
Reinhard Kahl behauptet nicht nur, dass Begeisterung ansteckend ist – er hat es längst bewiesen.

Der nächste Kongress des Netzwerks trägt den Titel «Orte und Horizonte – Bildung braucht Gesellschaft» und findet vom 31. Oktober bis 2. November 2014 im Festspielhaus Bregenz statt
Typisch für dieses Netzwerk ist , dass es noch (lange) kein detailliertes Programm gibt. Der Kongress wächst wie ein Biotop. Reinhard Kahl ist der charmante Gärtner und wortgewandte Gastgeber und sorgt für die Biodiversität und das richtige Klima. In der Kongress-Ankündigung schreibt er: «Man stelle sich einen Moment lang vor, es gäbe keine Schulen und wir müssten die Bildung neu erfinden. Ein Gedankenspiel mit dem Nullpunkt. Was wollen wir der nächsten Generation bieten? Und was würden wir von ihr verlangen? Was sollte gelernt werden und vor allem wie sollte gelernt werden? Würden wir wirklich vorschlagen, einen so großen Anteil der Kindheit und Jugend sitzend, zuhörend und in geschlossenen Räumen zu verbringen?»

Mehr Informationen zum Archiv der Zukunft und zum Kongress:
www.adz-netzwerk.de
www.reinhardkahl.de
www.archiv-der-zukunft.de



Mehr zum Thema Bildung im Schwerpunktheft «Missbildung» (Zeitpunkt 133)
30. August 2014
von:

Über

Christian Wirz

Submitted by cld on Mi, 07/05/2023 - 13:59

Christian Wirz, *1967, verheiratet, Vater von 2 Söhnen. Beruflich bisher in verschiedenen pädagogischen Bereichen tätig: Als Primarlehrer, Jugendarbeiter, Fachperson und Mediator zu Jugendgewalt und Rassismus. Aktuell Hausmann und Vater, Geschäftsleiter des Vereins «MenschenBildung – Kindern begegnen» und freier pädagogischer Berater.

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