«Russiagate» – ein Komplott ohne Putin
Im Tohuwabohu des Trump-Biden-Fernsehduells und der anschliessenden Covid-19-Erkrankung des US-Präsidenten ging eine wirklich wichtige Nachricht völlig unter: Geheimdienstpapiere sollen einen von Hillary Clinton initiierten «Staatsstreich» beweisen.
Es geht um den US-Wahlkampf im Jahr 2016 und die Folgen, die bis heute die USA erschüttern. Damals, so die Behauptung der Demokraten, soll Trumps Wahlkampfteam enge Kontakte nach Moskau unterhalten haben. Putin habe den Wahlkampf des Republikaners unterstützt und sogar der russische Geheimdienst GRU sei zugunsten Trumps in die Aktionen involviert gewesen.
Kürzlich offengelegte US-amerikanische Geheimdienstunterlagen sollen nun beweisen, dass es nicht «die Russen» waren, sondern es sich vielmehr um eine von den Demokraten lancierte Kampagne handelte.
Das enthüllte der derzeitige Direktor der Nationalen Nachrichtendienste, John Ratcliffe, in einem Brief an Lindsey Graham, die Vorsitzende des Justizausschusses. Ratcliffe spricht darin von einem Komplott gegen Trump, den Clinton am 26. Juli 2016 genehmigt hatte, um Trumps Wahlkampagne zum Scheitern zu bringen.
Zurzeit ist erst ein kleiner Teil der Dokumente tatsächlich «deklassifiziert». Trump gab die Veröffentlichung bereits am 6. Oktober via Twitter bekannt. Sie betraf sämtliche Unterlagen und Dokumente, die im Zusammenhang mit der «Russland-Affäre» und Hillary Clintons privaten E-Mail-Konten stehen. Sie sollen, so Trump, umgehend publiziert und alle Schwärzungen darin aufgehoben werden.
Doch nun entflammt ein neuer Streit, denn CIA-Direktorin Gina Haspel blockiert die Herausgabe. Über die Gründe wird spekuliert. So soll es vor allem Haspel gewesen sein, die den US-Präsidenten immer wieder dazu drängte, die Eskalation des neuen Kalten Krieges gegen Russland zu forcieren – eine Linie, die von Teilen der US-Geheimdienste und des Militärs befeuert wird.
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