«Schmeisst die CEOs aus den Hörsälen»

Lange schien Politik an den Universitäten niemanden mehr zu interessieren. Nun scheint die Kritik eine Renaissance zu feiern. Dabei geht es nicht nur um unwillkommene Gastredner aus der Privatwirtschaft.

Es erschreckt mich immer wieder, wenn ich feststelle, dass in der Schweiz haargenau die selben (negativen) Entwicklungen ablaufen wie in Deutschland und wohl in ganz Europa. Hier z.B. die Durchdringung der vormals freien Forschung und Lehre mit ökonomischen Kriterien wie Effizienz und Verwertbarkeit. Dies zeigt doch wie stark und global dieser (Un-)Geist ist. Der Student als Kunde, die Uni als Dienstleistungsbetrieb, der Professor als Education-Manager (EM) - alles abgestimmt auf die Zurichtung der Studierenden für die Wirtschaft. Wer da behauptet, der neoliberale Zeitgeist sei schon am Ende, spielt eigentlich nur diesem in die Hände. Zum Glück scheint sich endlich Widerstand zu regen. In Ermangelung eines Fotos der «neuen Studentenbewegung»; (sofern es diese gibt), hier zur Erinnerung ein Bild aus der 68er-Zeit. (Roland Rottenfußer)

http://www.woz.ch/artikel/2009/nr21/schweiz/17918.html