Schuldenreport 2025: Auslandsverschuldung weltweit auf dramatisch hohem Niveau
Bisherige Umschuldungsmechanismen scheitern, aber 2025 bietet Chancen, findet die Initiative Erlassjahr.de

Der diesjährige Schuldenreport 2025 zeigt: Mehr als die Hälfte der öffentlichen Haushalte in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen sind durch den Schuldendienst, den sie an ausländische Gläubiger leisten müssen, hoch oder sehr hoch belastet. Die 4. Internationale Konferenz für Entwicklungsfinanzierung (FfD4), die vom 30. Juni bis 3. Juli 2025 in Sevilla stattfindet, bietet eine Chance, das Schuldensystem zu reformieren. Erlassjahr.de und Misereor appellieren an die Regierungen, die Forderungen aus dem Globalen Süden zu unterstützen.

Kritisch beleuchtet der Schuldenreport 2025 die Erfahrungen, die bei den bisherigen Umschuldungsfällen innerhalb und außerhalb des G20 Common Framework gemacht wurden. So gehören zu den betroffenen Ländern Staaten wie Sri Lanka und Surinam, deren Auslandsschuldenlast trotz abgeschlossener Umschuldung weiterhin sehr hoch bleibt – sowie Pakistan und Kenia, die Umschuldungsverhandlungen bisher vermeiden.

Die Analysen der Gläubigerlandschaft im Schuldenreport 2025 zeigen deutlich, dass die G7- und EU-Staaten weiterhin über zentrale politische und regulatorische Hebel verfügen, um weitreichende Schuldenerlasse und strukturelle Reformen der internationalen Finanzarchitektur durchsetzen zu können. Politisch geht es in diesem Jahr um viel: Denn die Schuldenkrise und ihre dramatischen Auswirkungen auf das Leben armer und marginalisierter Menschen in hochverschuldeten Staaten dulden kein weiteres politisches Zögern. Die 4. Internationale Konferenz für Entwicklungsfinanzierung (FfD4), die vom 30. Juni bis 3. Juli 2025 in Sevilla stattfindet, bietet dafür eine historische Chance. Ziel muss eine Schuldenarchitektur sein, die auch und gerade an den Entwicklungsbedürfnissen des Globalen Südens ausgerichtet ist – und durch diese aktiv mitgestaltet wird.