Staatsbesuch von Putin in Indien: Russland und Indien planen eine langfristige strategische Wirtschaftsbeziehung
90 Prozent der Transaktionen werden bereits in nationalen Währungen verrerechnet

Indiens Premier Narendra Modi und Russlands Präsident Wladimir Putin haben bei zweitägigen Gesprächen in Neu-Delhi ein umfassendes Wirtschaftsprogramm bis 2030 vereinbart. Ziel ist ein bilaterales Handelsvolumen von 100 Milliarden Dollar sowie ein mögliches Freihandelsabkommen zwischen Indien und der Eurasischen Wirtschaftsunion. 

Putin betonte zentrale Projekte, darunter den Ausbau des Kernkraftwerks Kudankulam, Kooperationen bei kleinen modularen Reaktoren, medizinischen und landwirtschaftlichen Nukleartechnologien sowie den Bau einer großen Pharmafabrik in Kaluga. Russland will zudem seine Energie- und Rohstofflieferungen an Indien verlässlich ausweiten und neue Felder wie Luftfahrt, Weltraumforschung und KI erschließen.

Modi kündigte höhere Exporte in Bereichen wie Verteidigung, Pharma und Landwirtschaft an und verwies auf bereits geschlossene Abkommen zu Beschäftigung, Gesundheit und Schifffahrt. Er würdigte die traditionsreiche Partnerschaft beider Staaten und forderte im Ukraine-Konflikt eine friedliche Lösung durch Dialog. 

Putin wies Kritik der USA an Indiens russischen Energieimporten zurück und lobte Indiens wirtschaftliche Entwicklung als „fast ein Wunder“. Laut Präsidialberater Oreschkin betrachtet Moskau Indien als künftigen globalen Wachstumsmotor; über 90 Prozent der bilateralen Transaktionen laufen bereits in nationalen Währungen. Damit setzen beide Länder auf eine langfristige strategische Vertiefung ihrer Wirtschaftsbeziehungen.

Quelle: Press trust of India