TTV: Wintereinbruch beendet Klimadebatte anders als gedacht

Unfälle, Schulausfälle und tödlich Verunglückte: Der Wintereinbruch des Jahres startete in Deutschland mit rund 15 Zentimetern Schnee und Eis.

Beschert und die NAO endlich eine Weisse Weihnacht? Foto: Unsplash
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Weite Teile der Republik versanken im Chaos, Meldungen zu neuen Unfällen gingen im Minutentakt ein. Gleichzeitig traf die deutsche Delegation mit nicht weniger als 250 Mitgliedern in Dubai ein, um an der Weltklimakonferenz COP28 teilzunehmen – auf der mitunter auch die immer wärmer werdenden Winter in Europa ein Gesprächsthema waren. Was man gerne ignorierte waren drei substanzielle Buchstaben, die vieles anhand eines natürlichen Phänomens erklären: NAO.

Tatsächlich gibt es nicht nur in Deutschland eine ganze Generation von Kindern, denen die Pracht der Weissen Weihnacht allenfalls aus Netflix-Filmen bekannt ist. Schlittenfahren nach dem Kindergarten, oder Langlauf am Wochenende, sie zählten in den vergangenen zehn Jahren zu den vergessenen, weil im Regen und bei Plusgraden nicht praktikablen Vergnügungsarten.

Dass die letzte Dekade in Sachen Wintertemperaturen wärmer ausfiel als die Zeit davor, lässt sich nicht leugnen. Einzig die Deutungshoheit bleibt umstritten. Während die eine Front den menschenverursachte Kohlendioxid-Ausstoss als alleinige Ursache der europäischen Schneeschmelze ausmacht, witter die Gegenfront tiefgrüne politisch-ökologische Mächte hinter der Manipulation von Wetterdaten und Klimamodellen.

Doch wie so oft liegen beide Lager falsch, wie die nackten Statistiken belegen. Und die zeigen: Die letzte Dekade war durchaus jene mit den kumuliert wärmsten Wintern seit 1960. Doch vor ihr gab es ähnliche Phasen, in denen ganze Generationen von Kindern ohne Schneemann aufwachsen mussten. Wie die Zahlen weiterhin aufzeigen, kommen solche Wechsel zwischen warmen und kalten Winterblocks relativ regelmässig vor.

Wodurch man zumindest ahnen kann: Die Menschheit pustete CO2 nicht oszillierend in die Atmosphäre. Und die Politidiologen legten zwischen den einzelnen Schwankungen keine Jahrelange Pause der Klimadoktrin ein. Kurzum: Gemessene Temperaturen lügen nicht.

Und so berichtet Statista:

Den bisher kältesten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnung erlebte Deutschland in den Jahren 1962/63: Damals lag die mittlere Temperatur bundesweit von Dezember bis Februar bei minus 5,5 Grad Celsius. Der zweitkälteste Winter ereignete sich 1940 während des zweiten Weltkriegs, mit durchschnittlich -5,0 Grad Celsius. Die Winter der vergangenen Jahre kommen an diese Kälterekorde nicht mehr heran. Zuletzt erlebte Deutschland 1984/85 noch einen besonders frostigen Winter (-2,5 Grad Celsius).»

Dazwischen, und das wird in der ideologisch geführten Klimadebatte gerne übersehen, kam es immer wieder zu positiven Abweichungen vom Mittelwert. Vereinfacht: Die Winter waren zwischendurch zu warm.

Beweise hierfür liefert der Rauriser Sonnblick. Dieser ist Teil der österreichischen Goldberggruppe und liegt in der Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern. Österreichs höchstgelegene meteorologische Beobachtungsstation ist ganzjährig mit Personal besetzt und wurde seit ihrer Gründung im Jahr 1886 nur an vier Tagen nicht betreut. Was bedeutet: Die Messdaten sind ziemlich lückenlos.

Demnach gab es in der Zeitspanne von 1980 bis 2000 insgesamt 14 Jahre mit deutlich wärmeren Wintern als der Durchschnitt, von 2000 bis 2020 waren es 12. Zwischen 1960 und 1980 wiederum fielen statistisch 10 Winter aus dem Rahmen, und selbst während der als besonders kalt zählenden Periode von 1940 bis 1960 waren acht Winter zu warm.

Noch interessanter ist der Blick auf die Abweichungen vom langjährigen Mittelwert. Diese betrug von 1897 bis 2020 vier Grad nach oben oder nach unten, wobei die grösste Abweichung nach oben in den1980er Jahren erfolgte.

Man kann die Temperaturen drehen und wenden, wie man will. Gemessen am langjährigen Trend ist die als extrem warm empfundene und schneearme letzte Dekade wenig spektakulär. Im Gegenteil: Die Schwankungen sind vielmehr Bestandteil einer atmosphärischen Schwankung, seit über 30 Jahren bekannt – und natürlichen Ursprungs.

Die Nordatlantische Oszillation (NAO) ist ein charakteristisches und einflussreiches Phänomen der atmosphärischen Zirkulation auf der Nordhalbkugel. Da die NAO eng mit den Winden auf dem Nordatlantik gekoppelt ist, hat sie großen Einfluss auf die Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre. Sie beeinflusst damit direkt das Wetter und Klima Europas,...

...erklärt GEOMAR auf seiner Webseite mit dem Titel «Die Nordatlantische Oszillation und ihr Einfluss auf das Klima in Europa» - GEOMAR - Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel.

Der NAO-Index ist definiert als die Differenz der Druckabweichung von den jeweiligen Mittelwerten an der Station Ponta Delgada (Azoren) und Stykkisholmur (Island). Eine Zeitreihe des NAO-Index von 1864 bis heute ist in Abbildung 2 dargestellt. Sie zeigt, dass der NAO-Index großen Schwankungen unterliegt. Ein grosser (positiver) NAO-Index geht einher mit kräftigen Westwinden in den mittleren Breiten und Verstärkung der Passate in den Tropen. Ein niedriger (negativer) NAO-Index hat abgeschwächte Westwinde und mässige Passatwinde zur Folge.

Entscheidend und für Laien verständlich aber ist:

Hohe Werte (blau) für die NAO bringen warme Winter. Niedrige Werte (rot) bedeuten Schnee und Frost in Nord- und Mitteleuropa. Die aktuellen Datendazu gibt es hier:

North Atlantic Oscillation (NAO) | National Centers for Environmental Information (NCEI) (noaa.gov)

Betrachtet man die Entwicklung der diesjährigen NAO-Indizes in den Grafien des NCEI, so darf man hoffen: Die weisse Weihnacht scheint 2023 endlich wieder möglich.

Weitere Quellen:

Wintereinbruch bringt den Verkehr ins Schleudern (msn.com)

Grosse Neuschneemengen in den Hochlagen [28.11.2023] (taunus.info)


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02. Dezember 2023
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