Unangenehm, aber unumgänglich: Volksinitiative befasst sich mit Bevölkerungswachstum
Mehr Menschen brauchen mehr natürliche Ressourcen. Wer sich Sorgen um die Erhaltung der Lebensgrundlagen auf der Erde macht, muss sich logischerweise auch mit dem Bevölkerungswachstum befassen – in den Entwicklungsländern ebenso wie in der Schweiz. Dies ist das Anliegen der Volksinitiative «Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen» der Umweltorganisation «Ecopop». Sie stösst damit auf ein vermintes Gelände, denn in der Schweiz bedeutet Bevölkerungswachstum zu 80 Prozent Zuwanderung, dem politischen Thema der SVP.
Wenn die Zuwanderung im Rahmen der letzten Jahre anhält, kommt jedes Jahr eine Stadt von der Grösse St. Gallens dazu. In zwanzig Jahren hätten wir dann auf der Linie zwischen Boden- und Genfersee alle 15 Kilometer eine Stadt dieser Grösse. Auch wenn dieser Vergleich von Ecopo hinkt – Städte reihen sich nicht auf eine Linie, sondern verteilen sich in der Fläche –, so zeigt er doch den Handlungsbedarf, so unangenehm das Thema für die Grünen und Linken ist. Aus dieser Ecke kommt nicht nur die Initiative, sondern auch ihr schärfster Widerstand. Das grösste Problem des weltweiten Ressourcenverbrauchs sei die fehlende Verteilungsgerechtigkeit, wird etwa moniert. Das ist richtig. Aber das Wachstum der weltweiten Bevölkerung, seit 1900 von 1,7 auf sieben Milliarden gestiegen, ist ebenfalls ein Problem. Und in der Schweiz wächst die Bevölkerung fünfmal schneller als im übrigen Europa. Das ist kein Pappenstiel.
Die Initiative von Ecopop strebt deshalb «auf dem Gebiet der Schweiz eine Einwohnerzahl auf einem Niveau an, auf dem die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft sichergestellt sind». Dazu dürfe die Wohnbevölkerung infolge der Zuwanderung «nicht um mehr als 0,2 Prozent pro Jahr wachsen». Zudem soll der Bund zehn Prozent seiner Entwicklungshilfe in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung investieren.
Nach den Erfahrung von Alec Gagneux, Mitglied des Initiativkomitees, hat es die Initiative in der Diskussion mit Parteipolitikern nicht leicht. Beim Unterschriftensammeln auf der Strasse sei die Einsicht in die Bedeutung des Themas jedoch leicht zu gewinnen.
Infos und Unterschriftenbögen: www.ecopop.ch
Wenn die Zuwanderung im Rahmen der letzten Jahre anhält, kommt jedes Jahr eine Stadt von der Grösse St. Gallens dazu. In zwanzig Jahren hätten wir dann auf der Linie zwischen Boden- und Genfersee alle 15 Kilometer eine Stadt dieser Grösse. Auch wenn dieser Vergleich von Ecopo hinkt – Städte reihen sich nicht auf eine Linie, sondern verteilen sich in der Fläche –, so zeigt er doch den Handlungsbedarf, so unangenehm das Thema für die Grünen und Linken ist. Aus dieser Ecke kommt nicht nur die Initiative, sondern auch ihr schärfster Widerstand. Das grösste Problem des weltweiten Ressourcenverbrauchs sei die fehlende Verteilungsgerechtigkeit, wird etwa moniert. Das ist richtig. Aber das Wachstum der weltweiten Bevölkerung, seit 1900 von 1,7 auf sieben Milliarden gestiegen, ist ebenfalls ein Problem. Und in der Schweiz wächst die Bevölkerung fünfmal schneller als im übrigen Europa. Das ist kein Pappenstiel.
Die Initiative von Ecopop strebt deshalb «auf dem Gebiet der Schweiz eine Einwohnerzahl auf einem Niveau an, auf dem die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft sichergestellt sind». Dazu dürfe die Wohnbevölkerung infolge der Zuwanderung «nicht um mehr als 0,2 Prozent pro Jahr wachsen». Zudem soll der Bund zehn Prozent seiner Entwicklungshilfe in Massnahmen zur Förderung der freiwilligen Familienplanung investieren.
Nach den Erfahrung von Alec Gagneux, Mitglied des Initiativkomitees, hat es die Initiative in der Diskussion mit Parteipolitikern nicht leicht. Beim Unterschriftensammeln auf der Strasse sei die Einsicht in die Bedeutung des Themas jedoch leicht zu gewinnen.
Infos und Unterschriftenbögen: www.ecopop.ch
10. Juni 2011
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Christoph Pfluger
Christoph Pfluger ist seit 1992 der Herausgeber des Zeitpunkt. "Als Herausgeber einer Zeitschrift, deren Abobeitrag von den Leserinnen und Lesern frei bestimmt wird, erfahre ich täglich die Kraft der Selbstbestimmung. Und als Journalist, der visionären Projekten und mutigen Menschen nachspürt weiss ich: Es gibt viel mehr positive Kräfte im Land als uns die Massenmedien glauben lassen".
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