Vogelgrippe: Nicht Zugvögel, sondern Tierfabriken als Seuchenherde

In der EU brach seit 2006 in einem Dutzend Tierfabriken die Vogelgrippe aus: Mehr als 700'000 Tiere verendeten oder mussten getötet werden. Klein- und Freilandhaltungen hingegen waren kaum betroffen. Auch Wildvögel traf die Seuche nur vereinzelt. Experten der FAO kommen nach einer Analyse von 350'000 Wildvogeldaten zum Schluss, dass es keine Vogelart gibt, welche die Seuche längerfristig in sich trägt. Zudem liess die FAO verlauten, dass das H5N1-Virus derzeit offenbar nur in kommerziellen Grossbetrieben auftritt.


Es fällt auf, dass in der EU immer wieder geschlossene Tierfabriken von der Vogelgrippe betroffen sind. Für kagfreiland, die schweizerische Nutztierschutz-Organisation, wird es offensichtlich: Die Zugvogel-Theorie ist überholt. Primär ist der Mensch schuld an der Verschleppung der Seuche, und nicht die Zugvögel. Die grösste Gefahr geht von der industriellen Zucht und Haltung von Geflügel in Tierfabriken aus. Die WHO hält fest, dass ein niedrig pathogenes Virus in Massentierhaltungen in ein hoch pathogenes, tödliches Virus mutieren kann.


Aus all diesen Gründen fordert kagfreiland den Bund auf, 1) im kommenden Winterhalbjahr kein präventives Freilandverbot zu erlassen, 2) die auf 2004 erhöhten Höchsttierbestände für Hühnerfabriken rückgängig zu machen und 3) importierte Geflügelprodukte einer Deklarationspflicht zu unterstellen nach Herkunft und Art der Tierhaltung.


Mehr dazu: http://www.kagfreiland.ch/b_wissen/Vogelgrippe.shtml
18. September 2007
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