Volksinitiative Schutz vor Waffengewalt hat auch eine internationale Dimension

Mit einer schärferen Waffengesetzgebung könnte in der Schweiz viel Leid und sinnlose Gewalt vermieden werden. Auch für die Polizei wäre eine moderate Verschärfung des Waffenrechtes positiv, wie es die Volksinitiative fordert. Über das Volksbegehren wird am 13. Februar 2011 abgestimmt. Die Polizei ist sicher für ein restriktiveres Waffenrecht, damit es auch für Kriminelle schwieriger wird sich eine Knarre zu beschaffen. Sportschützen könnten auch mit dem neuen Waffengesetz weiter schiessen, so gut wie Jäger.

 
Die Volksinitiative Schutz vor Waffengewalt hat auch eine internationale Dimension. Skrupellos exportieren heute Industriestaaten Feuerwaffen und Munition in arme Länder. Allein die Direktexporte und Lizenzvergaben der Gewehre und Maschinenpistolen der Firma Heckler und Koch haben, seit der Firmengründung im Jahr 1949, mehr als 1,5 Millionen Menschen das Leben gekostet, und eine weitaus grössere Zahl von Opfern zeitlebens verstümmelt. Mit Waffenexporten leistet Deutschland Beihilfe zum Massenmorden in aller Welt, schrieb Jürgen Grässlin in der Zeitschrift ZivilCourage. (Februar/März 2010) Heute sterben, laut Schätzungen des Internationalen Komitee vom Internationalen Roten Kreuz, rund 63 Prozent aller Kriegsopfer durch Gewehrkugeln, auch durch Munition unserer bundeseigenen Rüstungsbetriebe, der RUAG, die auch in Deutschland, Schweden, Ungarn und den USA Munitionsfabriken betreibt.

 
Auch Somalia wurde vollgepumpt mit Waffen. Die Gründerin des Ambulatoriums und der Schulen der Neuen Wege in Merka, Vre Karrer, wurde 2002 erschossen. 2008 wurde der Leiter der Neuen Wege in Somalia, Prof. Mohamed Roble angeschossen. Er konnte nach Nairobi gebracht werden, wo sein Leben und sein zweites Auge gerettet werden konnte. (Infos über „Neue Wege in Somalia“: www.nw-merka.ch)

 
Die Anzahl Kleinwaffen, Gewehre, Pistolen usw., die weltweit heute im Umlauf sind, wird auf 640 Millionen geschätzt. Weltweit wurden im Jahr 2004 16 Milliarden Einheiten Munition gefertigt und jährlich werden 350'000 Menschen Opfer von Schusswaffen. 60% der Waffen, die weltweit im Umlauf sind, befinden sich in den Händen von Zivilisten. Furchtbares Leid wird mit diesen Gewehren und Pistolen angerichtet.

 
Peter Maurer, ein erfahrener Menschenrechts- und Friedensexperte, war in New York seit seiner Ernennung als Schweizer UNO-Botschafter, am 1. September 2004, in seiner Amtszeit sehr aktiv um eine Eindämmung der Kleinwaffen zu erreichen. Er arbeitete sechs Jahre lang in New York als UNO-Botschafter. Die Schweiz wirkte mit Peter Maurer in der UNO an vorderster Stelle mit, um die negativen Auswirkungen der unkontrollierten Verbreitung von Kleinwaffen und leichten Waffen auf die menschliche Sicherheit zu thematisieren und den unerlaubten Handel mit Kleinwaffen und leichten Waffen einzudämmen. Warum nicht aber auch in der Schweiz ein etwas strengeres Waffenrecht einführen, wie es Peter Maurer international anstrebte, mit der Volksinitiative Schutz vor Waffengewalt?
31. Dezember 2010
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