WWF: Zerstörung der Torfwälder auf Sumatra durch die Papierindustrie heizt Klimawandel massiv an

Nirgendwo sonst schreitet die Regenwaldzerstörung so rasant voran wie in Indonesien - und nimmt damit erheblichen Einfluss auf die Veränderung des Weltklimas. Einer heute veröffentlichten WWF-Studie zufolge übertreffen die jährlichen Treibhausgas-Emissionen einer einzigen Provinz auf der indonesischen Insel Sumatra die der ganzen Niederlande - Tendenz steigend. Grund dafür sind vor allem die riesigen unterirdischen Kohlenstoffvorkommen in den Torfwäldern und Sümpfen Sumatras, die durch die Regenwaldvernichtung freigesetzt werden. Die Hauptschuld für die Umweltzerstörung im grossen Stil gibt der WWF den beiden international tätigen Papierkonzernen APP und APRIL: Sie opfern die Heimat der vom Aussterben bedrohten Elefanten, Tiger und Orang-Utans seit Jahrzehnten für die billige Herstellung von Zellstoff und Papier.  

Wie die Studie zeigt, wurden innerhalb der letzten 25 Jahre allein in der Provinz Riau rund 4,2 Millionen Hektar und somit 65 Prozent der ursprünglichen Wälder vernichtet. Im gleichen Zeitraum schrumpfte die dortige Elefantenpopulation um 85 Prozent auf nur noch 210 Tiere. Der Tigerbestand ging um 70 Prozent auf 192 Tiere zurück. Seit Anfang der 2000er Jahre verhandelte der WWF mit APP und APRIL darüber, ihren immensen Holzbedarf so zu gestalten, dass keine schützenswerten Wälder mehr zerstört werden. Nachdem die Gespräche über eine Umkehr zu nachhaltiger Waldwirtschaft weitgehend gescheitert sind, startet der WWF heute eine neue Initiative für die letzten noch verbliebenen Regenwaldinseln Sumatras: Weltweit wenden sich die Naturschützer mit dringenden Appellen, alle zerstörerischen Aktivitäten in Indonesiens Wäldern unverzüglich zu beenden, an die beiden Konzerne. Zudem fordert der WWF Banken und Regierungen dazu auf, sich nicht durch weitere Kreditvergaben an den Machenschaften von APP und APRIL zu beteiligen.

Quelle: WWF Deutschland

Hintergrundinformationen: www.wwf.de/torfwaelder
27. Februar 2008
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