Zwei tote Frauen pro Monat

«Frauen sind heute um Längen selbstbewusster als vor 40 Jahren“, sagt die Politwissenschafterin Antje Schupp an der FrauenVernetzungsWerkstatt vom 22. März in St. Gallen. Sie setzt ihren Fokus auf das Erreichte, während Caterina Meier-Pfister, die andere Hauptreferentin, die dunklen Seiten ins Zentrum stellt: «Gewalttaten an Frauen zwischen 15 und 44 Jahren verursachen weltweit mehr Todesfälle und Behinderungen als Krebs, Malaria, Kriege und Verkehrsunfälle zusammen.»

Weniger wert
Die Geschäftsführerin von UN Women Schweiz beschränkt sich bei ihrem Referat nicht aufs Ausland. Auch in der Schweiz sterben monatlich zwei Frauen an den Folgen von Gewalt in intimen Paarbeziehungen – im Durchschnitt. Und:  Sie verknüpft das Gewaltthema mit der Gleichstellungsthematik. Beide, Gewalt und Benachteiligung im Erwerbsleben, seien auf tief verwurzelte, gesellschaftliche Wertvorstellungen zurückzuführen: «Frauen sind weniger wert als Männer, und sie verdienen weniger, weil ihre Arbeit weniger gilt.“

Männer einbinden
Bei der Benennung der Missstände soll es nicht bleiben. Caterina Meier-Pfister will auch die Männer einbinden. «Wir gehen davon aus, dass es viele friedfertige Männer gibt.“ Diese Männer seien zu aktivieren: «Männer sitzen an den meisten Machtpositionen, ein Wandel ohne sie ist nicht möglich.“  Noch sind die Frauen an der FrauenVernetzungsWerkstatt unter sich. Am 22. März geht es um ihre eigenen Interessen und Bedürfnisse – in den Bereichen Gesellschaft, Sport, Kunst, Wirtschaft und Politik.

Die FrauenVernetzungswerkstatt vom Samstag, 22. März, steht unter dem Motto «Frauen im Dialog“. Anmeldung: www.frauenvernetzungswerkstatt.ch oder 071 242 10 20.

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