Spätestens seit dem Hitzesommer 2003 erleben wir wiederkehrend grosse Trockenheit und Wassermangel. So auch aktuell: Der Wasserstand des Bodensees erreicht einen historischen Tiefstand.
Die Stadt St. Gallen bezieht ihr Trinkwasser aus dem Bodensee und der See deckt rund 40 Prozent des Wasserbedarfs im Kanton Thurgau ab. Auch versorgt der See im deutschen Bundesland Baden-Württemberg vier Millionen Menschen mit Trinkwasser.
Der Klimawandel verknappt und verschlechtert die Verfügbarkeit von Wasser. Doch die Schweiz hat bis heute keine nationale Strategie für ihre Wasserversorgung. Bund und Kantone wissen nicht, wie viel Wasser die Schweiz verbraucht und wie viel Wasser wir zur Verfügung haben.
«Mit der Initiative «Für eine sichere Ernährung» ergibt sich für den Bund endlich die dringend nötige Kompetenz, um die Trinkwasserversorgung mit einer übergeordneten Strategie und Sachplanung abzusichern», erklärt Roman Wiget, Präsident des internationalen Trinkwasserverbands AWBR in der Medienmitteilung zur Unterstützung der Initiative. «Diese übergeordneten Planungen sind beim Verkehr und Strom längst eine Selbstverständlichkeit, fehlen aber beim Trinkwasser, was angesichts der Klimakrise und den Gewässerbelastungen zunehmend gefährlich und fahrlässig ist», so Roman Wiget.
Gleichzeitig verweigert die Landwirtschaftspolitik, für unsere Ernährungssicherheit zu sorgen und dafür eine nachhaltige, ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion, die Reduktion von Food Waste und eine nachhaltige bewusste Ernährung umzusetzen. Diesen Auftrag hat die Stimmbevölkerung der Landwirtschaftspolitik schon vor 8 Jahren mit der Verankerung der Ernährungssicherheit in der Verfassung erteilt.
Statt auf nachhaltige klimaangepasste Anbausysteme, die die Bodenfruchtbarkeit und die Biodiversität fördern und für sauberes Trinkwasser sorgen, setzt die Landwirtschaftspolitk weiter auf industrielle, von Pestiziden abhängige Monokulturen. Auch unterstützt sie mit Subventionen, Absatzfördergeldern und Grenzschutz die Produktion und den Konsum von tierischen Lebensmitteln massiv mehr als von pflanzlichen. Sie verhindert damit ein nachhaltiges wassereffizientes Ernährungssystem und verstärkt den Klimawandel.

Der Bio-Bauer Bernhard Hännii hat schon vor Jahren begonnen, seinen Betrieb mit Agroforstwirtschaft auf den Klimawandel vorzubereiten. Er kombinierte den Anbau von seinen 140 verschiedenen Gemüsesorten mit Obstbäumen. Dank den Bäumen müssen seine Felder nicht mehr bewässert werden. Pestizide wurden überflüssig und der Ertrag stieg. Die Agroforstwirtschaft sorgt zudem für sauberes Trinkwasser und reduziert den CO2- Ausstoss der Landwirtschaft.
Mit unserer Initiative «Für eine sichere Ernährung» machen wir die Trinkwasserversorgung zum Bestandteil der Ernährungssicherheit und sorgen für die Sicherstellung der Bodenfruchtbarkeit und der Biodiversität – den Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion. Wir fördern eine ausgewogenene Balance zwischen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln, erhöhen so unsere Selbstversorgung und verlangen die Einhaltung der Höchstwerte für Dünger.
Wie wichtig diese Forderungen sind, bringt Matthias Maier, Präsident des Trinkwasserverbands IAWR in der Medienmittelung zur Unterstützung unserer Initiative auf den Punkt: «Die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser ist langfristig nur zu gewährleisten, wenn das Ernährungssystem nachhaltig wird.»
Die Initiative «Für eine sichere Ernährung» kommt voraussichtlich 2027 zur Abstimmung. Es braucht sie mehr denn je – die starke Stimme aus dem Volk!
Unterstützen Sie die Initiative «Für eine sichere Ernährung»