Bewusstseinswandel als Herausforderung des 21. Jahrhunderts

Die Welt braucht dringend einen Bewusstseinswandel. Davon sind Dieter A. Hagenbach und Lucius Werthmüller von der Gaia Media Stiftung überzeugt. Deshalb organisieren sie das «Welt Psychedelik Forum», zu dem vom 21. bis 24. März in Basel Tausende von Besuchern aus aller Welt erwartet werden.

Psychedelika sind seit Jahrtausenden auf der ganzen Erde verbreitet. Psychoaktive Pflanzen standen im Zentrum der ältesten sakralen und medizinischen Rituale. Sie wurden in allen Kulturen als «Pflanzen der Götter» verehrt und galten als Mittler zwischen Mensch und Kosmos, zwischen materieller und spiritueller Dimension.

Im Januar 2006 fand das internationale Symposium «LSD – Sorgenkind und Wunderdroge» aus Anlass des 100. Geburtstags des LSD-Entdeckers Dr. Albert Hofmann statt. Mehrere tausend Besucher und über 200 Medienvertreter aus 37 Ländern trafen sich in Basel zu einer Bestandesaufnahme und einem Gedankenaustausch. Es war die grösste Veranstaltung dieser Art weltweit und hat die – nach den kontroversen Berichterstattungen der 1960er Jahre fast in Vergessenheit geratene – Thematik der Psychedelika wieder der öffentlichen Diskussion zugänglich gemacht.

Das Welt Psychedelik Forum soll dem offensichtlichen Interesse Rechnung tragen als Plattform für Fachleute, Forscher und Interessierte aus aller Welt zum Austausch über die vielgestaltigen Aspekte dieser aussergewöhnlichen Substanzen in Medizin, Psychologie, Wissenschaft, Religion, Gesellschaft, Kultur und Kunst.

«Psychedelik» setzt sich aus griechisch «psyche» (Seele) und «delos» (offenbar) zusammen, bezeichnet also einen Zustand, in dem «die Seele offenbart» wird. Der Begriff wurde 1956 durch den Psychiater Humphry Osmond im Austausch mit dem Schriftsteller Aldous Huxley geprägt, die beide das Potenzial zur Selbsterkenntnis und Bewusstseinserweiterung dieser «neuen» Art von psychoaktiven Substanzen erkannten.

Albert Hofmann hatte 1943 die aussergewöhnlichen Wirkungen des LSD entdeckt. Er legte damit einen Grundstein für neue Erkenntnisse über die zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannten bewusstseinsverändernden Stoffe. In der Folge setzte eine rege Forschungstätigkeit ein; mehrere tausend wissenschaftliche Arbeiten ergründeten Wesen und Wirkung von Psychedelika. Als jedoch LSD in den sechziger Jahren das Labor verliess und «ausser Kontrolle» geriet, wurden Psychedelika generell als «Rauschgifte» ohne jeglichen Nutzen eingestuft und ihre Verwendung weltweit verboten. Diese Massnahme brachte die vielversprechende Forschung praktisch zum Erliegen.

Die klassischen Psychedelika wie LSD, psilocybinhaltige Pilze, der meskalinhaltige Peyote-Kaktus und Ayahuasca sind aber keine Drogen im üblichen Sinn, sondern gehören gemäss Albert Hofmann «was die chemische Struktur und die pharmakologische Wirkung betreffen, zu den durch das LSD wieder entdeckten sakralen Substanzen, die seit Jahrtausenden im rituellen Rahmen verwendet werden». Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie kaum giftig sind und kein Suchtpotenzial aufweisen. Ein Grossteil der Medien, die öffentliche Diskussion und die Drogenpolitik der meisten Staaten – mit Ausnahme z.B. der Niederlande und der Schweiz – sind hingegen noch immer geprägt von Ignoranz und Vorurteilen.

Die weltweite Jugendbewegung, die vor vier Jahrzehnten mit dem «Summer of Love» ihren Höhepunkt erreichte, war massgeblich psychedelisch inspiriert. In der Rückschau zeigt sich, dass die Ideen und Perspektiven der «bewusstseinserweiterten» Hippies nachhaltigen Einfluss auf unsere Gesellschaft ausgeübt haben. Ohne den geistöffnenden Impuls der Psychedelika wären viele der heute selbstverständlichen gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Einsichten und Errungenschaften ausgeblieben.

Am «Welt Psychedelik Forum» berichten und diskutieren über 50 namhafte Experten – im Bemühen, Fakten gegen Vorurteile zu setzen – aus aller Welt über die vielfältige Welt der Psychedelika, und zeigen auf, welches enorme Potenzial diesen Substanzen zur Selbsterkenntnis und zum Bewusstseinswandel innewohnt.
Am Freitag, 21. März, lautet das Tagesthema «Die psychedelische Erfahrung: Die Pforten der Wahrnehmung öffnen».
Am Samstag, 22. März, wird «Das Erbe der Schamanen: Alte Traditionen und neue Dimensionen» beleuchtet.
Am Sonntag, 23. März, geht es um «Bewusstseinswandel als Herausforderung des 21. Jahrhunderts».

Dazu reist die Elite der internationalen Bewusstseinsforschung an: unter anderen Rick Doblin, Stanislav Grof, Ralph Metzner, Daniel Pinchbeck und Christian Rätsch. Aber auch prominente Künstler und Zeitzeugen wie «Mountain Girl» Carolyn Garcia, die Kunsthistorikerin und Ethnologin Dr. Claudia Müller-Ebeling, der visionäre Künstler Alex Grey oder der kolumbianische Schamane Kajuyali Tsamani werden nach Basel kommen, um über ihre persönlichen Erfahrungen mit Psychedelika und deren Einfluss auf Kunst und Kultur zu berichten. Zudem werden in Basel über 30 Forschungsarbeiten und Dissertationen junger Wissenschaftler aus aller Welt präsentiert. Ebenfalls anwesend sein wird als Ehrengast der LSD-Entdecker Albert Hofmann.

Veranstalterin ist die Gaia Media Stiftung, eine gemeinnützige Organisation «zur Förderung und Verbreitung des Wissens um die Entwicklung und Erweiterung des menschlichen Bewusstseins». Dazu veranstaltet sie unter dem Titel «The Spirit of Basel» lokale Vorträge und internationale Kongresse.


Information und Anmeldung
Spirit - Kongresse und Events, Neuweilerstrasse 15, CH 4054 Basel, Tel. + 41 (0)61 302 12 36, Fax 383 97 21, [email protected]
www.psychedelik.info

27. November 2007
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