Herr Reiners, eigentlich hatte Gesundheitsminister Philipp Rösler eine ganz große Reform der Krankenversicherung vorgehabt. Sein Plan, die Finanzierung vom bisherigen Beitragssystem auf eine Kopfpauschale mit einem steuerfinanzierten Sozialausgleich umzustellen, war politisch offenbar nicht durchsetzbar. Ist das Schlimmste verhütet worden?
Hartmut Reiners: Der Zusatzbeitrag ist in Wirklichkeit der Einstieg in die Kopfpauschale – und das ist auch das politische Ziel. In seiner jetzigen Form bedeutet der Beitrag einen schleichenden Übergang weg von der Beitragsfinanzierung hin zu einem fixen Betrag für alle Versicherten. Das liegt daran, dass der geplante Sozialausgleich aus dem Gesundheitsfonds finanziert werden soll und nicht, wie Rösler ursprünglich versprochen hatte, über Steuern.