Laut Professor Omer Bartov, einem der führenden Historiker des Holocaust in Osteuropa, findet in Gaza ein Völkermord statt. Er sagte im «Spiegel»: «Wenn man sagt, dass Israel in Gaza einen Völkermord begangen hat, lautet die Antwort stets sofort, dass es dort kein Auschwitz gibt. Aber ich finde, dass das völlig irrelevant ist, denn nicht alle Völkermorde sehen aus wie der Holocaust. Es gab auch einen Völkermord in Ruanda oder in Bosnien oder in Kambodscha. Es gab zahlreiche Äusserungen von israelischen Politikern und Militärs in Machtpositionen, die zur Ausrottung aufriefen und die palästinensische Bevölkerung etwa als ‹menschliche Tiere› bezeichneten. ... » Der Genozid-Forscher kritisiert namentlich Deutschland, weil es das humanitäre Völkerrecht nicht einhalte.
Auch Professor Amos Goldberg, Professor an der Abteilung für Jüdische Geschichte und Modernes Judentum an der Hebräischen Universität Jerusalem hält die Genozid-Vorwürfe für stichhaltig und weist auf die hohe Zahl der Toten und Verletzten hin. Er sagte in der «Frankfurter Rundschau»: «Laut UN-Konvention ist auch das Herbeiführen von Bedingungen für massenhaften Tod ein Genozid-Akt. Zerstörte Krankenhäuser, das Aushungern und Blockieren von humanitärer Hilfe sind ein Teil davon, genauso wie dem Boden gleich gemachte Städte wie Jabalyia und Rafah. Daraus entsteht ein Bild des Genozids.» Auch eine Absicht zum Genozid könne nachgewiesen werden anhand der hohen Anzahl an genozidalen Äusserungen von Politikern, Medienleuten, Militärs und Rabbinern wie etwa: «Wir werden Gaza zerstören. Wir bomben es zurück ins Steinzeitalter. Es gibt keine Unschuldigen in Gaza… .»
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