Der Vatikan modernisiert die Sünden: Umweltverschmutzung oder Drogenkonsum
Die katholische Kirche modernisiert sich, zumindest was die schweren Sünden betrifft. Die bekannten sieben Laster - Wollust, Stolz, Neid, Geiz, Zorn, Völlerei und Faulheit - seien nicht mehr zeitgemäss, heisst es aus dem Vatikan. Sie seien zu individualistisch. Daher schlägt der Vatikan neue Laster vor. Als Grund wird die Globalisierung genannt.
Wie Monsignore Gianfranco Girotti der Vatikanzeitung L'Osservatore Romano in einem Interview darlegte, habe die Globalisierung dazu geführt, dass Sünden auch immer eine soziale Komponente haben. Heute müsse man auch mehr als in der Vergangenheit auf Sünden achten, weil deren Folgen grösser und zerstörerischer seien.
Allerdings stehen weiterhin die Verstösse gegen religiöse Pflichten im Vordergrund, beispielsweise die Profanisierung der Sakramente oder die Abtreibung. Wenig verwunderlich hält man im Vatikan die Bioethik hoch und wendet sich gegen Eingriffe in die Gene beim Menschen und andere Experimente, die die «menschliche Natur» verletzen. Drogen sind für den Vatikan ein weiteres Feld der Sünde. Sie schwächen die Psyche und verdunkeln die Intelligenz, vor allem scheinen sie die Kirche zu bedrohen, weil Jugendliche, die Drogen nehmen, diese nach Ansicht von Girotti meiden.
Überdies können nach Ansicht des Bischofs im Bereich der Ökologie durch Umweltverschmutzung neue Sünden entstehen. Aber auch gesellschaftlich ist die aufgehende Kluft zwischen Reich und Arm ein Bereich, in dem sich wohl die Menschen versündigen können, die Verantwortung dafür tragen, «dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden», wodurch sich eine unhaltbare «soziale Ungerechtigkeit» ergibt. Allerdings können bekanntlich die Gläubigen für ihre Vergehen büssen und so von ihren Sünden freigesprochen werden.
Florian Rötzer auf telepolis.de
Wie Monsignore Gianfranco Girotti der Vatikanzeitung L'Osservatore Romano in einem Interview darlegte, habe die Globalisierung dazu geführt, dass Sünden auch immer eine soziale Komponente haben. Heute müsse man auch mehr als in der Vergangenheit auf Sünden achten, weil deren Folgen grösser und zerstörerischer seien.
Allerdings stehen weiterhin die Verstösse gegen religiöse Pflichten im Vordergrund, beispielsweise die Profanisierung der Sakramente oder die Abtreibung. Wenig verwunderlich hält man im Vatikan die Bioethik hoch und wendet sich gegen Eingriffe in die Gene beim Menschen und andere Experimente, die die «menschliche Natur» verletzen. Drogen sind für den Vatikan ein weiteres Feld der Sünde. Sie schwächen die Psyche und verdunkeln die Intelligenz, vor allem scheinen sie die Kirche zu bedrohen, weil Jugendliche, die Drogen nehmen, diese nach Ansicht von Girotti meiden.
Überdies können nach Ansicht des Bischofs im Bereich der Ökologie durch Umweltverschmutzung neue Sünden entstehen. Aber auch gesellschaftlich ist die aufgehende Kluft zwischen Reich und Arm ein Bereich, in dem sich wohl die Menschen versündigen können, die Verantwortung dafür tragen, «dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden», wodurch sich eine unhaltbare «soziale Ungerechtigkeit» ergibt. Allerdings können bekanntlich die Gläubigen für ihre Vergehen büssen und so von ihren Sünden freigesprochen werden.
Florian Rötzer auf telepolis.de
25. März 2008
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