Die Kolonialisierung der Welt durch Lebensmittelstandards

Das Herrschaftsinstrument des Nordens

Wenn wir im Supermarkt Kaffee, Bananen oder andere weit entfernt produzierte Lebensmittel einkaufen, wollen wir nicht nur beste Qualität, sondern auch zum Wohl der Produzierenden und der Umwelt beitragen. Kommerzielle Qualitäts- und Nachhaltigkeitsstandards formulieren Versprechungen zu Qualität, Sicherheit, Umweltschutz und Nachhaltigkeit – doch wer legt diese Standards fest und wer kontrolliert sie? Die international für «Brot für die Welt» tätigen Experten Rudolf Buntzel und Francisco Marí zeigen in «Gutes Essen – arme Erzeuger. Wie die Agrarwirtschaft mit Standards die Nahrungsmärkte beherrscht», dass diese zu einem globalen Herrschaftsinstrument des Nordens geworden sind. Sie plädieren dafür, die Standards in einen staatlichen Rahmen zu setzen, um gerechte internationale Agrarbeziehungen zu etablieren und Kleinbäuerinnen und -bauern eine Chance zu geben. 


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Rudolf Buntzel, Francisco Marí: Gutes Essen - arme Erzeuger. Wie die Agrarwirtschaft mit Standards die Nahrungsmärkte beherrscht. Oekom Verlag, 2016. 380 S. Fr. 43.90/€ 29.95