Ein Blick in ein Wespennest namens FTX
Der Vorwurf: Die Börse für Kryptowährungen habe US-Steuergelder gewaschen und in Wahlspenden umgeleitet
Der Konkursverwalter der Kryptowährungsbörse FTX, John RAY III, war einst für die Abwicklung des Energie- und Rohstoffriesen Enron zuständig. In seiner ersten eidesstattlichen Erklärung in dem neuen Fall schreibt er jedoch, in seinen 35 Berufsjahren habe er «noch nie ein so vollständiges Versagen der Unternehmenskontrolle» gesehen.
Was bisher ans Licht kam, ist ein unglaubliches Geflecht aus Finanzbetrug, Diebstahl und politischer Korruption. Offenbar wurde FTX eingerichtet, um Geld in politische Kampagnen zu lenken, die den Krieg unterstützen, sowohl bei den Demokraten als auch bei den Republikanern.
Diese Finanzierung war kein Geheimnis (FTX war nach George Soros der zweitgrößte Geldgeber der Demokratischen Partei), doch die Vermutung liegt sehr nahe, daß auch die Eltern des FTX-Chefs Sam Bankman-Fried eine aktive Rolle spielten. Seine Mutter Barbara Fried, Juraprofessorin an der Stanford University, hat ein zwielichtiges politisches Aktionskomitee mit dem Namen «Mind the Gap», das anonym Millionen von Dollar an Kandidaten der Demokraten weiterleitete, vor allem von anonymen Silicon-Valley-Investoren; sein Vater Joseph Bankman, Professor für Recht und öffentliche Politik, war offenbar mindestens ein ständiger Berater seines Sohnes und eindeutig derjenige, der Sam Bankman-Fried und FTX zur Anmeldung der Insolvenz drängte.
Es gibt offenbar Beweise dafür, daß Bankman-Frieds Unternehmen Alameda Geld von FTX-Kunden gestohlen hat. Nun ist eine weitere Behauptung aufgetaucht: daß Gelder, die zur Unterstützung der Ukraine gesammelt wurden, auch in politische Kampagnen geflossen sind. Diese Anschuldigung erhob der Kongreßabgeordnete Paul Gosar, der sagte, FTX habe möglicherweise Millionen Dollar an US-Steuergeldern erhalten, die für die Ukraine bestimmt waren und dann «gewaschen und als ‹Investition› an FTX geschickt wurden, die das Geld dann an die Demokraten spendete».
In der Tat hat FTX im März ein Online-Portal für Kryptowährungsspenden für die Ukraine eingerichtet, das nach eigenen Angaben in wenigen Wochen 60 Mio.$ in Kryptowährung für die Lieferung von Waffen und militärischer Ausrüstung an die Ukraine sammelte. In den folgenden sieben Monaten wurde jedoch kein nennenswerter Betrag dafür gespendet. Das ist schwer zu glauben, vor allem angesichts da Milliarden von Dollar, die Bankman-Fried über Alameda von FTX-Kunden gestohlen hat, verschwunden zu sein scheinen.
Wurde das FTX-Geld zur Finanzierung politischer Kampagnen verwendet? Wurde auch das für die Ukraine beschaffte Geld zur Finanzierung dieser Kampagnen verwendet? Oder wurden Milliarden von Dollar zur Finanzierung von Aktivitäten verwendet, die die US-Regierung lieber geheimhalten möchte? Und wieviel diente der persönlichen Bereicherung von Bankman-Fried und seinem Team?
Der Text stammt mit Zustimmung des Verlags aus dem (kostenpflichtigen) Newsletter des Schiller-Instituts.
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