«Es wird uns etwas ganz anderes als das Erwartete treffen!»

«Wie bereitest du dich auf die Krise vor?» In Teil 3 unserer Serie lassen wir wieder mehrere Leser und Leserinnen zu Wort kommen. Die meisten sprechen neben praktischen Antworten über ihre Haltung: Inwieweit lassen wir uns von Angst steuern?

(c) Foto: Karolina Grabowska

Banner klZur Lagebeurteilung kann ich sagen, dass ich mehr ein Realitätsoptimist denn ein Berufspessimist bin. Von daher schätze ich die Lage als nicht kurz vor zwölf ein. Dieses Thema weckt bei mir keine Angstmonster. Angst lähmt den Kopf und hindert mich, in die richtige Handlung einzutreten. Trotzdem habe ich so meine Vorkehrungen getroffen: Die Fahrräder sind geflickt, das Auto wird bei halbvoll jeweils wieder getankt, Kerzen und Zündhölzer vorrätig, Taschenlampen, Batterien sind vorhanden. Werkzeugkiste ist à jour, Schlafsäcke vorhanden, die Apotheke vervollständigt. Die einzige Neuanschaffung ist der Wasserfilter, alles andere war eh vorhanden.
Mit den Lebensmitteln halte ich es so, dass ich ein Rochade-System habe: Immer wenn etwas gebraucht wird, wird es beim nächsten Einkauf besorgt. Das habe ich jedoch immer schon so gehalten, ist kein neuer Mechanismus.
Obst und Gemüse hole ich mir beim Bauern meines Vertrauens. In den letzten bald drei Jahren habe ich mir ein Netzwerk aufgebaut: Bauern, kleine Läden, Möglichkeiten an Ware ranzukommen. Möglichst ohne den Grossen Geld zu geben. Ich entscheide, wer mein Geld (in bar) erhält.
Im Freundeskreis habe ich Handwerker, Funker, Kräuterkenner und und und .... wir helfen uns und bieten Hilfe an. Und ich arbeite intensiv daran, die Stadt so schnell es geht zu verlassen :-)
Herzlichen Dank für Euer Tun, ich schätze es sehr.
Lichtvolle Grüsse aus der Leuchtenstadt
Alexandra 

 

Im Übrigen halte ich die Energiekrise und Ängste für aufgeblasen.

Indem ich meinen Bekannten in Russland und Ukraine öfters schreibe! (Ich habe 6 Jahre in Russland gearbeitet, zugleich mit vielen Ukrainern, die auch der gut bezahlten Arbeit in Russland nachgingen.) Was uns die russophoben Medien auftischen, hat wirklich nichts mit der Realität zu tun.
Weiter trage ich von jedem Hundespaziergang Fallholz mit nach Hause für den Küchenofen. Die Solaranlage, vor Jahren angeschafft aus Neugier, würde helfen zu waschen und für Licht, nur sie läuft auch nur, wenn der Umformer unter Strom steht. Die Installationsfirma kann nicht garantieren, dass die Anlage laufen wird bei Sonne, wenn gerade das Netz ausfällt.
Im Übrigen halte ich die Energiekrise und Ängste für unbegründet, nur aufgeblasen, um das Volk zu verängstigen und leichter in Linie zu bringen. Mao hat das schon vorgemacht auf seinem grossen Marsch!
Gruss und Dank für Ihre journalistische Arbeit
Walter Stoll

Wenn die Nahrung tatsächlich nicht mehr reicht, dann bin ich bereit, mich zu Gunsten der nächsten Generation «vom Futter zu nehmen».

 

Die aktuelle Lage ist auf Grund von marktwirtschaftlichen Strategien so schief und unfair, wie sie ist: 
- Künstliche Manipulation von Angebot & Nachfrage (Energie, Elektrizität, Holz, ..)
- Wirtschafts- und Handelskriege (Ukraine, Iran, ..)
- Kapitalismus, Aktionäre, Gewinnmaximierung, Korruption...
Ich bin für den Frieden und dafür, dass alle Menschen Zugang zu Nahrungsmitteln und Rohstoffen haben (zu fairen Preisen). Wenn die Nahrung tatsächlich nicht mehr reicht, dann bin ich bereit, mich zu Gunsten der nächsten Generation «vom Futter zu nehmen».
Nieder mit den Waffen!
Europa! Nato! gebt der Ukraine die Unabhängigkeit zurück, damit die Ukraine und Russland ihren Weizen weiterhin ausführen können!
Pace, Frieden! Zum Wohle der gesamten Menschheit! Danke!
Marcel Ziegler

 

Die Krise ist die Widerspiegelung eines inneren Zustandes.

Wie beurteile ich die Lage?
Eine allgemeine Antwort: Als Widerspiegelung eines inneren Zustandes.
Wie bereite ich mich auf eine mögliche Krise vor?
- spirituell: Üben von geistiger Verbundenheit mit dem all-liebenden Weltgeist mittels regelmässiger Vergebungsarbeit im Innern sowie Meditation
- psychologisch: Humor, Freundlichkeit, eigene Schatten reflektieren, Gewaltfreiheit
- sozial/politisch: Zusammenschluss und Austausch mit geistig wachen Menschen; Zurückweisung und Protest gegen lebensfeindliche Aktivitäten
- materiell: Einüben eines bescheidenen Lebensstils auf den Grundlagen von Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit (kleiner ökologischer Fussabdruck)
- selbstständige Vermögensverwaltung und Investition in grüne Wirtschaftszweige
- Integrale Gesundheit (regelmässige körperliche Aktivitäten, vorwiegend vegetarische Ernährung, Stressreduktion mit v.a. Beachtung von chrono-biologischen Rhythmen, Kaltduschen auch im Winter/Eisschwimmen Meditation u.a.)
- Vorratshaltung einiger nicht verderblicher Nahrungsmittel für einige Wochen
- autarke Energiegewinnung
- autarke Fortbewegungsmittel (Velo mit Leichtanhänger) 
Dies ist eine rasch hingeworfene und unvollständige Skizze.
Mit herzlichen Grüssen
Rodolfo Roth

 

Da nach meiner Erfahrung selten das, was man erwartet, schief geht, glaube ich, dass wir diese Krise gut bewältigen werden. Dies eben weil wir uns darauf vorbereiten. Es wird uns etwas ganz anderes als das Erwartete treffen! Naturgemäss kennen wie dies noch nicht, sonst könnten wir uns darauf vorbereiten, so dass auch dies nicht eintreffen würde.
Ulrich Burri

 

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Wie beurteilen Sie die Lage? und vor allem: Wie bereiten Sie sich auf die Krise vor? Wofür würden Sie bei Ihrem Nachbarn klingeln? Am liebsten ist uns eine schriftliche Antwort per eMail an: [email protected], dann hat die fleissige Redaktion am wenigsten Arbeit.
Es darf auch ganz kurz sein!
Sie können uns auch eine Nachricht mit Ihrer Telefonnummer und ein paar Stichworten schicken. Wir nehmen dann Kontakt mit Ihnen auf und schreiben aus dem Gesprächsprotokoll einen Artikel.

14. November 2022
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